Wie am Vortag angekündigt, ist heute der Ifo-Geschäftsklimaindex veröffentlicht worden. Er bescheinigt ein gutes Geschäftsklima in der deutschen Wirtschaft und konnte im Vergleich zum Vormonat sogar noch weiter zulegen. Dies sollte laut gestrigem Artikel ein weiteres Zeichen dafür sein, wie gut Deutschland den aktuellen Unsicherheiten trotzt und mit der Konjunktur weiterhin auf Kurs bleibt. Globalwirtschaftlich stehen die Zeichen allerdings eher auf Rezession. Die Bank of England bestätigt diese Prognose heute für ihren Wirkungsbereich. Die unsicheren Prognosen über die konjunkturelle Entwicklung in Deutschland stellen die Privatanleger damit auch vor die Herausforderung, eine richtige Entscheidung bei ihrer Kapitalanlage zu treffen. Doch welche Anlageform ist nun die beste Variante?
Tages- und Festgeldkonten sind derzeit stark nachgefragt. Insbesondere Tagesgeldkonten dienen derzeit als Zwischenlösung für Kapitalanleger, die erst einmal die aktuell Entwicklungen im Rahmen der Staatsschuldenkrise abwarten wollen und ihr Kapital „parken“. Tagesgeldkonten bieten täglich Zugriff auf die Einlagen und sind damit sehr liquide. Allerdings sind die Zinsen aus Sicht von professionellen Anlegern eher mager. Im Tagesgeldvergleich wird ein Höchstzinssatz von 2,75 Prozent p.a. derzeit geboten. In Kombination aus Sicherheit, Liquidität und Verzinsung erscheinen Tagesgeld-Angebote dennoch als sehr attraktiv. Sollte zudem die Hypothese vieler Geldpolitiker zutreffen, dass die Inflationsrate in der Eurozone systematisch um 0,5-1,5 Prozent überschätzt wird (infolge einer systematischen Unterschätzung der Entwicklung realer Größen), dann kann mit einer entsprechenden Verzinsung sogar eine kleine aber feine Realrendite erwirtschaftet werden.
Die starke Nachfrage nach Tagesgeldkonten und Festgeldkonten geht einher mit der ebenfalls starken Nachfrage nach Anleihen. Insbesondere Unternehmensanleihen rücken derzeit wieder stärker in den Fokus der Privatanleger. Sie gehören nach der Aussage zahlreicher Vermögensverwalter in jedes Portfolio. Dabei handelt es sich um Papiere, die derzeit einen teilweise sehr hohen Zins bieten. So bietet der Autobauer Renault auf eine Anleihe mit dreijähriger Laufzeit 4,44 Prozent p.a. Rendite. BMW bietet für die gleiche Laufzeit 1,89 Prozent Rendite. Allerdings sollte man sich auch darüber im Klaren sein, dass Anleihen Ausfallrisiken beinhalten und keineswegs risikofrei sind.