Commerzbank am Rande der Pleite?

Wer in den letzten Wochen beim Fernsehschauen auch auf die Werbung geachtet hat, dem ist wahrscheinlich eines aufgefallen: die Commerzbank wirbt derzeit ganz massiv um Kundeneinlagen. Der Grund liegt nun auf der Hand: die Kapitaldecke der Bank scheint nun noch dünner zu sein, als erwartet. Als Kapitalbedarf hatte die Commerzbank vor einiger Zeit mit 2,9 Milliarden Euro angegeben, dann wurde von einem Insider mit 5,3 Milliarden Euro eine deutlich höhere Summe genannt – die später von der europäischen Finanzaufsicht auch bestätigt wurde. Und nun die nächste Schreckensnachricht: der Bedarf an Kapital könnte bei der Commerzbank bei gar 6 Milliarden Euroliegen.

Es sieht ein bisschen danach aus, als wolle sich die Commerzbank durch neue Kundeneinlagen vor ein möglichen Pleite bewahren wollen – was nicht unbedingt das beste Bild ist, das nach außen präsentiert werden kann von einer Bank. Aufgrund der Finanzkrise war die Commerzbank bereits ins Trudeln geraten und musste mit staatlichen Hilfen gestützt werden. Die neuerlichen Nachrichten eignen sich deshalb nicht gerade dazu, neues Vertrauen zu fassen.

Bis Ende Juni dieses Jahres muss die Commerzbank die fehlenden Gelder auftreiben. Kein Wunder also, dass derzeit so massiv um Sparer geworben wird. Ist die Kapitallücke dann nicht geschlossen, droht das Aus als Privatbank, das Ende vom Lied wäre die Verstaatlichung der Commerzbank. Ein Viertel der Bank gehört dem Bund bereits (plus eine Aktie), nun bleibt abzuwarten, ob die Commerzbank den Schritt in die Unabhängigkeit schafft oder ganz zusammenknickt. Sparern kann man indes nur eines empfehlen: vielleicht erst einmal abwarten, was aus der Commerzbank wird, bevor man sein mühsam Erspartes einer Bank mit einer solch hohen Kapitallücke zur Verfügung stellt!

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