EZB erreicht Inflationsziel wohl erst in 2018

Nach Einschätzung des EZB-Direktors Benoît Cœuré, wird die Inflation in der Euro-Zone erst in zwei Jahren die Zielmarke von knapp unter zwei Prozent erreichen. Dies sagte er in einem Interview mit dem Radiosender France Inter und begründete die Prognose vor allem mit den gefallenen Ölpreisen, die den Preisauftrieb im laufenden Jahr deutlich dämpfen werden. (Reuters berichtete am 2. Mai 2016)

Lockere EZB-Geldpolitik soll Inflation ankurbeln

Bereits seit einigen Jahren versucht, die EZB mit einer expansiven Geldpolitik gegen die niedrige Inflation anzukämpfen. Ein Hauptinstrument zur Steuerung der Inflation ist der Hauptrefinanzierungssatz. Um die Inflationsrate wieder nach oben zu treiben, wurde dieser Leitzins in den letzten Jahren kontinuierlich nach unten geschraubt und flutet die Märkte mit billigem Geld; seit März 2016 fährt die EZB sogar eine Nullzinspolitik. Cœuré weist darauf hin, dass sich die durchgesetzten Maßnahmen bereits positiv auf das Wachstum auswirken. Das Bruttoinlandsprodukt in der Euro-Zone ist ersten Schätzungen zufolge um 0,6 Prozent gewachsen, so stark wie in den letzten 12 Monaten nicht mehr.

EZB soll Preisstabilität gewährleisten

Zu den Hauptaufgaben der EZB gehört es, für Preisstabilität im Euro-Raum zu sorgen und so den Wert des Euros zu wahren. Laut Definition der EZB werden stabile Preis bei einer jährlichen Steigerungsrate des Preisniveaus (Inflationsrate) von mittelfristig knapp 2 Prozent erreicht. Zwar spielt die aktuell niedrige Inflationsrate den Sparern noch in die Karten – diese können noch immer von positiven Realzinsen profitieren – langfristig sieht es für Anleger eher düster aus. Die sinkenden Sparzinsen, etwa beim Tagesgeld, werden einen Inflationsausgleich und den Vermögenserhalt in Zukunft erschweren. Für Sparer wird es deshalb umso wichtiger, regelmäßig zu vergleichen und sich an den zinsstärksten Angeboten zu orientieren.

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