Im März niedrigste Inflationsrate seit 3,5 Jahren

Die Verbraucherpreise in Deutschland sinken weiter. Mit der heutigen Bekanntgabe der Inflationsrate konnte das Statistische Bundesamt die vorläufigen Berechnungen bestätigen. Die Teuerungsrate lag im März 2014 damit auf 1,0 Prozent und ist damit der niedrigste Verbraucherpreisindex seit August 2010, damals hatte die Inflationsrate ebenfalls auf 1,0 Prozent gelegen.

Stetiger Rückgang der Jahresteuerung

Im Januar dieses Jahres hatte die Inflationsrate noch auf 1,3 Prozent gelegen, im Februar nur noch auf 1,2 Prozent, im März lag sie nun auf nur noch 1,0 Prozent. Damit geht Deutschland den Weg einiger anderer Staaten in der Euro-Zone und der Europäischen Union: die Preise sinken weiter, und statt einem Erreichen der Stabilitätsquote von 2,0 Prozent geht es immer weiter Richtung Deflation. Während die Teuerungsrate im Jahresvergleich weiter zurückging, stiegen die Preise im Monatsvergleich jedoch leicht an. Im März lagen die Verbraucherpreise um 0,3 Prozent höher als noch im Februar 2014.

Preise für Mineralölprodukte sinken weiter

Die niedrige Inflationsrate wird vor allem von den sinkenden Preisen für Mineralölprodukte getrieben. Hier gingen die Preise insgesamt um 4,2 Prozent zurück. Am stärksten sanken dabei mit minus 7,5 Prozent die Preise für leichtes Heizöl, während die Preise für Kraftstoffe bei minus 3,1 Prozent lagen. Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, hätte die Inflationsrate im März 2014 auf 1,3 Prozent gelegen, würden die Preise für Kraftstoffe und Heizöl nicht in die Berechnung der Teuerungsrate einfließen. Insgesamt sanken die Preise für Energie dabei im Vergleich mit dem Vorjahresmonat um 1,6 Prozent.

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Der Grund hierfür lag bei den immer noch steigenden Preisen für Strom, die gegenüber März 2013 um 1,9 Prozent angestiegen waren. Und ein Ende der Preisspirale in diesem Bereich ist wohl lange noch nicht in Sicht, während der allgemeine Trend fallende Preise für Energie zeigt.

Anstieg bei Nahrungsmittelpreisen weiter über der Gesamtteuerung

Auch wenn sich der Preisanstieg bei Nahrungsmitteln deutlich abschwächte, so lag dieser im März dieses Jahres immer noch bei 2,2 Prozent. Dennoch ist dies ein merklicher Rückschritt der Preissteigerung in diesem für Verbraucher wichtigen Bereich, hatte die Jahresteuerung für Nahrungsmittel im Februar noch bei 3,5 Prozent gelegen. Einen Anstieg der Preise in diesem Bereich gab es gegenüber dem Vorjahresmonat Februar 2013 bei den Molkereiprodukten mit plus 10,8 Prozent. Besonders stark stiegen hierbei die Preise für Quark mit plus 18,9 Prozent, für H-Milch mit plus 13,4 Prozent, für Schnittkäse mit plus 12,7 Prozent, für Joghurt mit plus 7,1 Prozent sowie mit plus 6,1 Prozent für Speisefette wobei der Preisanstieg mit plus 13,3 Prozent am höchsten lag bei dieser Art von Lebensmitteln.

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Ebenfalls gestiegen sind im Jahresvergleich die Preise für Obst mit plus 4,0 Prozent sowie für Fisch und Fischwaren mit plus 2,7 Prozent. Einen Rückgang der Preise gab es indes bei Eiern mit minus 7,6 Prozent und beim Gemüse mit minus 2,2 Prozent. Besonders stark sanken dabei beim Gemüse die Preise für Gurken mit minus 32,1 Prozent  und Paprika mit minus 17,1 Prozent.

Überdurchschnittlicher Anstieg bei Preisen für Dienstleistungen

Während die Preise für Waren im März 2014 im Jahresvergleich um 0,6 Prozent angestiegen sind, gab es bei den Preisen für Dienstleistungen mit 1,5 Prozent einen deutlicheren Anstieg, der damit zugleich über der Gesamtteuerung lag. Hier machte sich laut Destatis vor allem der Anstieg bei den Nettokaltmieten mit plus 1,5 Prozent bemerkbar, ebenso aber auch die Dienstleistungen sozialer Einrichtungen  mit plus 3,2 Prozent, wobei die Preise für Pflegeheime um 2,3 Prozent anstiegen, die Preise für ambulante Pflegeeinrichtungen um gleich 6,0 Prozent. Zudem stiegen die Preise für Glücksspiele um 20,9 Prozent an. Einen Rückgang gab es indes bei den Preisen für Flugtickets, hier gab es ein Minus von 4,7 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat.

Leichter Anstieg der Inflationsrate gegenüber dem Vormonat

Gegenüber dem Vormonat, Februar 2014. sah die Preisentwicklung indes anders aus. Hier kam es zu einem leichten Anstieg der Teuerungsrate um 0,3 Prozent, da vor allem die Preise für Bekleidung und Schuhe anstiegen mit plus 4,8 Prozent und für Pauschalreisen mit plus 1,4 Prozent, beides ist jedoch saisonbedingt und lässt damit wenig Rückschlüsse auf eine nun wieder bald steigende Inflationsrate zu. Bei den Preisen für Energie gab es binnen eines Monats einen Rückgang um 0,3 Prozent, bei den Nahrungsmitteln um 0,4 Prozent. Es wird sich zeigen müssen, ob dieser Trend weiter anhalten oder es zu weiteren satten Preissteigerungen bei Nahrungsmitteln und beim Strom kommen wird.

Verbraucherpreisindex für Deutschland März 2014

Gesamtindex / Teilindex Gewichtung Index2010 = 100 Veränderung gegenüber Vorjahres- zeitraum Veränderung gegenüber Vormonat
In ‰ In %
Gesamtindex 1 000,00 106,7 1,0  0,3
Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke 102,71 112,1 2,0 – 0,4
Nahrungsmittel 90,52 112,3 2,2 – 0,4
Fleisch und Fleischwaren 20,76 113,4 0,1 – 0,4
Obst 8,76 119,3 4,0 1,4
Gemüse 11,26 105,8 – 2,2 – 2,9
Alkoholische Getränke und Tabakwaren 37,59 109,7 3,8 0,4
Bekleidung und Schuhe 44,93 108,0 0,8 4,8
Wohnung, Wasser, Strom, Gas und andere Brennstoffe 317,29 108,2 0,9 0,0
Nettokaltmiete 209,93 104,9 1,5 0,1
Haushaltsenergie 68,19 119,9 – 0,8 – 0,4
Strom 26,21 125,4 1,9 0,0
Gas 14,46 111,8 0,3 – 0,2
Leichtes Heizöl 11,11 120,2 – 7,5 – 1,9
Möbel, Leuchten, Geräte und anderes Haushaltszubehör 49,78 102,6 0,6 0,5
Gesundheitspflege 44,44 100,6 1,6 0,4
Verkehr 134,73 106,8 – 0,2 – 0,2
Kraftstoffe 38,37 108,8 – 3,1 – 0,2
Superbenzin 28,38 107,6 – 3,2 – 0,2
Dieselkraftstoff 9,19 111,9 – 2,5 – 0,5
Nachrichtenübermittlung 30,10 92,6 – 1,4 – 0,3
Freizeit, Unterhaltung und Ähnliches 114,92 105,2 1,6 0,4
Pauschalreisen 26,83 112,4 – 2,2 1,4
Bildungswesen 8,80 93,3 – 2,7 0,1
Beherbergungs- und Gaststättendienstleistungen 44,67 107,5 2,1 0,3
Andere Waren und Dienstleistungen 70,04 105,8 1,7 0,2
Gesamtindex
ohne Heizöl und Kraftstoffe 950,52 106,4 1,3 0,3
ohne Haushaltsenergie 931,81 105,7 1,2 0,3
ohne Energie (Haushaltsenergie und Kraftstoffe) 893,44 105,6 1,4 0,4
Waren 479,77 108,3 0,6 0,4
Verbrauchsgüter 307,89 111,9 0,8 – 0,2
Energie 106,56 115,9 – 1,6 – 0,3
Dienstleistungen 520,23 105,2 1,5 0,2
Quelle Tabelle: Statistisches Bundesamt (Destatis)

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