Wie das Statistische Bundesamt soeben bekanntgab, ist die Inflationsrate im Juli 2013 weiter angestiegen. Den voraussichtlichen Berechnungen nach sind die Verbraucherpreise im laufenden Monat um 1,9 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen.
Auch gegenüber dem Vormonat, Juni 2013, gab es einen deutlichen Anstieg von 0,5 Prozent beim Verbraucherpreisindex, wie Destatis mitteilte. Damit zieht die Inflationsrate weiter an, den Prognosen so mancher Experten zum Trotz, die für das laufende Jahr einen deutlich niedrigeren Anstieg der Verbraucherpreise prognostiziert hatten.
Für Sparer wird dieses weitere Steigen der Inflationsrate noch heftiger zu schlucken sein, als es für die reinen Verbraucher ist. Anleger, die ihr Geld in sicheren Sparanlagen anlegen, oder anlegen möchten, haben es immer schwerer, überhaupt noch einen Inflationsausgleich – also einen positiven Realzins – zu schaffen. Die Zinsen für Tagesgeldkonten und auch für Festgelder sind niedrig, dazu kommt oft auch noch der Fall, dass schlichtweg vergessen wird, einen Freistellungsauftrag für die Zinsen zu stellen – und auf die sowieso schon mageren Zinsen auch noch Abgeltungssteuer berechnet wird.
Ein Sinken der Inflationsrate ist derzeit nicht zu erwarten, ein weiterer Anstieg wahrscheinlich. Die vielen Ernteausfälle durch die große Flut vor wenigen Wochen und die zudem weiter steigenden Preise für Strom und Kraftstoffe werden den Verbraucherpreisindex weiter nach oben treiben, davon ist auszugehen. Damit ist auch nicht auszuschließen, dass die Inflationsrate noch in 2013 wieder deutlich über die Marke von 2,0 Prozent springen wird.
Für Sparer, die sowieso kaum mehr wissen, wie sie noch an Zinsen kommen sollen, die zumindest auf Augenhöhe mit der aktuellen Inflationsrate sind, ist dies eine mehr als schlechte Nachricht. Am 13. August dieses Jahres will Destatis die endgültigen Ergebnisse für die Verbraucherpreise im Juli 2013 bekanntgeben. Es bleibt zu hoffen, dass die Inflationsrate dann nicht noch nach oben „nachgebessert“ werden muss, was in der Vergangenheit das eine oder andere Mal durchaus vorkam.
Jährliche Veränderung des Verbraucherpreisindexes und ausgewählter Gütergruppen in % | |||||
Gesamtindex / Teilindex | Gewichtung in Promille |
April 2013 | Mai 2013 | Juni 2013 | Juli 2013 (1) |
Gesamtindex | 1000 | 1,2 | 1,5 | 1,8 | 1,9 |
Waren | 479,77 | 1,5 | 1,9 | 2,3 | 2,5 |
darunter: | |||||
Energie (2) | 106,56 | 0,4 | 1,6 | 3,0 | 2,9 |
Nahrungsmittel | 90,52 | 4,1 | 5,4 | 5,4 | 5,7 |
Dienstleistungen | 520,23 | 0,8 | 1,4 | 1,6 | 1,5 |
darunter: | |||||
Wohnungsmiete (3) | 209,93 | 1,3 | 1,3 | 1,3 | 1,4 |
1 Vorläufige Werte.
2 Haushaltsenergie und Kraftstoffe.
3 Nettokaltmiete.
Quelle Zahlen: Statistisches Bundesamt