Die Inflation in Deutschland nimmt zu: Insbesondere die teuren Energiekosten sind verantwortlich dafür, dass sich die Inflationsrate noch immer über der kritischen Zwei-Prozent-Marke bewegt. Gleichzeitig sinkt der Kurs des Euro.
Wie 585gold.org berichtet, steigen die Lebenshaltungskosten in Deutschland. Das Statistische Bundesamt teilte jüngst mit, dass die Kosten für Waren und Dienstleistungen im Vorjahresvergleich um 2,3 Prozent angestiegen sind, was sich auch in unserer Statistik zur Entwicklung der Inflation in Deutschland ablesen lässt. Bereits über fünf Monate hinweg liegt die Inflationsrate nun über der Warnschwelle der Europäischen Zentralbank, die diese auf zwei Prozent festgesetzt hat. Die Lage soll sich, der Analyse von Volkswirten zufolge, noch weiter verschärfen.
Kraftstoffe und Energiepreise treiben Inflation nach oben
Besonders die teure Energie hat Deutschland fest im Griff: Um 9,1 Prozent stiegen die Preise in diesem Sektor im Vergleich zum Vorjahr an. Heizöl wurde um fast ein Fünftel teurer, Benzin und andere Kraftstoffe schlugen mit einem Plus von 9,9 Prozent zu Buche. Für Strom bezahlen deutsche Bürger nunmehr 7,6 Prozent mehr als noch 2010. Rechnet man die Energiekosten heraus, so liegt die Inflationsrate nur noch bei 1,5 Prozent.
Verbraucher spüren steigende Lebensmittelpreise
Laut inflation-deflation.de steigen nicht nur die Energiekosten. Auch Lebensmittel oder Tabak wurden in den vergangenen Monaten spürbar teurer: So kosten Lebensmittel nunmehr 2,6 Prozent mehr als noch im Juni 2010, für Zigaretten und Co. müssen Verbraucher dank dem veränderten Tabaksteuergesetz nun durchschnittlich 5,1 Prozent mehr bezahlen. Pauschalreisen und Telekommunikationsdienste wurden ebenfalls um 1,5 Prozent teurer.
Günstiger wurde im Vergleich zum Vorjahr nur Weniges: So etwa langlebige Elektrogeräte, wie zum Beispiel Computer.
Inflation soll weiter ansteigen
Experten gehen davon aus, dass sich die Verbraucher in Deutschland auch in den kommenden Monaten auf steigende Preise einstellen müssen. Wie auch kompakt-nachrichten.de in dem Artikel "Wirtschaftswachstum wird deutlich sinken – Inflation weiter auf Rekordhoch" berichtete. Besonders nach der Sommerpause sollen die Kosten noch einmal kräftig anziehen. Die gute Wirtschaftslage veranlasst viele Unternehmen dazu, die steigenden Preise direkt an ihre Kunden weiterzugeben.
Erst vor wenigen Wochen hatte die Europäische Zentralbank den Leitzins zum zweiten Mal in diesem Jahr angehoben, um der zunehmenden Inflation entgegen zu wirken.
Sinkender Eurokurs begünstigt Inflation
Fahrt nimmt die Inflation auch durch den sinkenden Eurokurs auf: Dieser sank kürzlich bereits unter die Marke von 1,40 US-Dollar. Einen solch tiefen Kurs hat die europäische Gemeinschaftswährung seit Mitte März nicht mehr verzeichnet. Durch die Schuldenkrise gerät der Euro zunehmend unter Druck, wenngleich er sich auch in den vergangenen Wochen der Lage entsprechend sehr stabil gezeigt hat. Belastend wirkt sich auch die Angst vor einer Ausweitung der Krise auf Länder wie Italien oder Spanien aus.