EZB-Ratssitzung – Leitzins bleibt unverändert

Einmal mehr entschied die EZB heute über die Weiterentwicklung des Leitzinses. Steht eine weitere Senkung an? Wird er stabil gehalten? Welche Ausweichmaßnahmen gibt es? Der Rat der EZB stimmte vor wenigen Minuten auf die momentan absehbar „einfachste“ Möglichkeit ab: Den Leitzins stabil auf 0,25 Prozent zu halten und nicht weiter zu senken. Damit hält er seinen Stand des historischen Rekordtiefs weiter, über den in den vergangenen Monaten und Wochen zahlreiche Meldungen in den Medien kursierten. Unter erhöhtem Zugzwang entschied sich Mario Draghi, Chef der Europäischen Zentralbank, heute für diesen Schritt. Denn problematisch bleibt nach wie vor die Tatsache, dass die Inflationsrate deutlich unter den Erwartungen der Notenbank liegt und sich auch nach der letzten Senkung des Leitzinssatzes auf 0,25 Prozent nicht erhöhte. Eine andere Möglichkeit wäre ein negativer Einlagezins. Aktuell liegt dieser schon bei 0,00 Prozent. Das ähnelt dann zwar einem Strafzins für Banken, wenn diese Geld bei der EZB hinterlegen, kann aber Aussicht auf eine Wiederbelebung des Bankengeschäfts schaffen. Es bleibt dennoch eine umstrittene Maßnahme, da sie ebenso das Gegenteil bewirken kann und auch aktuelle Beispiele – etwa aus den Niederlanden – zeigen, dass ein negativer Einlagezins nicht zwingend eine Belebung des Kreditgeschäftes nach sich zieht. Eine unkonventionelle Maßnahme der EZB –  diese gab es bereits Ende 2011 bis Anfang 2012 – wäre wohl die long term refinancing operation, auch LTRO genannt, gewesen. Die Banken leihen sich in diesem Fall  über Langfristtender Geld bei der EZB und zahlen dieses schrittweise zurück. Allerdings spricht gerade die gegenwärtige Kreditklemme dagegen. Und diese wiederum stellt ja das Kernproblem der EZB dar.

Tagesgeldzinsen berechnen

Nun erst einmal hat die EZB entschieden und behält den Leitzins auf seinem vorherigen Stand von 0,25 Prozent. Zwar bestehen weitere Vorgehensmöglichkeiten. Jedoch lösen diese nach wie vor heftige Diskussionen aus und gelten als umstritten. Vorerst hat sich Mario Draghi zurückgehalten. Mit der Zeit wird er jedoch immer deutlicher signalisieren, dass er jederzeit dazu bereit ist, drastisch vorzugehen und ggf. den Leitzins im März mit einem kleinen Zinsschritt auf 0,10 Prozent zu senken. Für Anleger bedeutet das weiterhin, auf Sicherheit der Sparanlage zu setzen. Denn mit der heutigen Entscheidung der EZB geht die Annahme einher, dass die Sparzinsen für Tagesgeldeinlagen oder Festgeldkonten nicht unerwartet steigen werden. Sie bleiben wohl vorerst die gleichen.  

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