In den vergangenen Jahren hat sich in Sachen Geldanlage viel verändert. Wo früher gerade Kleinsparer Geld nur auf dem Sparbuch auf die hohe Kante legten, gibt es inzwischen mehr Möglichkeiten für Jedermann, sein Geld gewinnbringend anzulegen. Doch die Finanzkrise hat dazu geführt, dass es starke Veränderungen beim Leitzins gab, der längst nicht mehr auf dem hohen Niveau von 2008 ist – in der Folge davon sanken die Sparzinsen auf breiter Front. Dennoch ist es immer noch möglich, eine gute Rendite auch mit kleinem Geldbeutel zu erzielen, doch dabei ist richtiges Taktieren gefragt.
Tagesgeld – Schnelle Verfügbarkeit kontra hohe Zinsen?
Mit seiner schnellen Verfügbarkeit bietet das Tagesgeld die Möglichkeit, einen Notgroschen anzulegen, der jederzeit abgerufen werden kann, wenn er gebraucht wird. Auch für den Restbetrag, der am Ende des Monats noch auf dem Girokonto vorhanden ist, lohnt sich das Übertragen auf ein Tagesgeldkonto. Doch die schnelle Verfügbarkeit geht natürlich auch ein wenig zu Lasten der Zinsen. Dennoch gibt es auch Anfang 2013 immer noch ein paar gut verzinste Tagesgelder, wie das aktuelle Tagesgeld-Ranking zeigt.
Festgeld – Lohnt sich nur noch mit mittlerer Laufzeit
Das Festgeld unterscheidet sich vom Tagesgeld in einem wichtigen Punkt: die Zinsen sind über die gesamte Laufzeit festgeschrieben, eine vorzeitige Entnahme ist jedoch nicht oder nur mit einem hohen Zinsverlust möglich. Dafür ist das Festgeld je nach Bank besser verzinst als Tagesgeld – was auch unser aktueller Zinsvergleich zeigt. Dazu kommt, durch die Festschreibung der Zinsen, dass der Sparer mit klar vereinbarten Zinsen rechnen und mit diesen auch planen kann. Dafür ist das Festgeld dann jedoch unflexibel, weshalb auf einem Festgeldkonto auch nur das Geld angelegt werden sollte, das nicht für Sonderausgabe oder sonstige Eventualitäten zurückgelegt werden soll. Beim Sparen für Kinder, zum Beispiel für den Führerschein, ist es jedoch wieder eine Möglichkeit, mit halbwegs passablen Zinsen Geld für ein Kind anzusparen, das dieses erst zu einem festgelegten Zeitpunkt erhalten soll.
Aktien – Rendite in 2012 mehr als zehn Mal so hoch wie beim Tagesgeld
Das Jahr 2012 war das goldene Jahr für die Aktienanleger. Auch wenn die Schuldenkrise weiter ihr Unwesen in Europa treibt und noch lange nicht eindämmt ist, boomen deutsche Aktien. Der DAX, der deutsche Leitindex, stieg im vergangenen Jahr um mehr als 31 Prozent. Anleger, die auf Wertpapiere der 30 dort gelisteten Unternehmen gesetzt haben, konnten am Ende des Jahres eine satte Rendite einheimsen, wenn sie auf Verkaufen gegangen sind. Aber auch wer nicht verkauft hat, der konnte die eine oder andere lohnenswerte Dividende mitnehmen, welche die jeweiligen Aktiengesellschaften an ihre Aktionäre ausgeschüttet haben bzw. in diesem Frühjahr noch ausschütten werden.
Dennoch haben Aktien natürlich auch einen Nachteil: je höher die Rendite bei einer Geldanlage ist, desto höher ist mitunter auch das Risiko dieser Anlageart. Dennoch gehören für viele auch sicherheitsbewusste Anleger Aktien dazu, da diese, anders als beispielsweise Papiergeld nicht einfach ihren Wert verlieren, wenn beispielsweise eine Währungsreform kommen sollte.
Edelmetalle – Gold und Silber im Fokus der Anleger
Die Geldanlage in Edelmetalle wird mitunter sehr zwiespältig betrachtet. Gerade durch die starken Kursverluste, die Gold in den letzten Jahren mitunter hinnehmen musste, stellen sich viele Anleger die Frage, wie sicher dieses Edelmetall ist. Gold wie auch Silber bleiben jedoch immer eine Risikoanlage, werden jedoch ihren reinen Materialwert kaum verlieren können, dieser bleibt erhalten. Zudem sprechen Prognosen für 2013 klar für die beiden Edelmetalle, Gold könnte laut der Goldman Sachs Prognose auf 1.825 Dollar steigen, Silber um die 20 Prozent an Wert gewinnen in diesem Jahr. Zahlreiche Finanzexperten empfehlen immer wieder, einen Teil der Ersparnisse zumindest in Gold zu halten, nicht wegen der Wertsteigerung, sondern wegen der Vermögenserhaltung.
Immobilien – Die richtige Lage und günstige Baukredite
Die Zinsen für Baukredite dürften aller Voraussicht nach auch 2013 günstig bleiben, wie auch der Baufinanzierer Interhyp kurz vor Weihnachten in einer Presseerklärung deutlich machte. Zwar dürften die Bauzinsen in diesem Jahr ansteigen, dies jedoch wohl nur recht geringem Niveau, das Gros der Baukredite dürfte damit auch weiterhin günstig bleiben. Damit lohnt es sich möglicherweise sogar, nicht nur in ein selbst bewohntes Eigenheim zu investieren, sondern eventuell auch auf eine Immobilie zum Vermieten zu setzen als Anlagemöglichkeit.
Hierbei ist jedoch neben der Höhe der Zinsen für die Baufinanzierung eines wichtig: die richtige Lage. Ein Objekt in einer dünn besiedelten Region mit schlechter Infrastruktur wird keine Mieter anziehen. In Stadtlage gebaut oder gekauft, mit guten Möglichkeiten zum Einkaufen und einem guten Verkehrs- und Straßennetz könnte sich eine solche Anlage natürlich lohnen. Dennoch sollte man sich hierbei finanziell nicht übernehmen, sondern bei der ganzen Finanzierungsplanung möglichst viel eigenes Kapital aufbringen und sich nicht bis zum Anschlag verschulden, um Geld in eine Immobilie anzulegen.