Kapital im Ausland: Schlechte Zeiten für Steuersünder

Es gab einmal Zeiten, da galt es fast schon als entschuldbares und gesellschaftlich anerkanntes Kavaliersdelikt, unversteuertes Kapital ins Ausland – zum Beispiel in Länder wie die Schweiz, Luxemburg oder nach Liechtenstein zu schaffen es dieses somit dem deutschen Fiskus zu entziehen. Das ist übrigens noch gar nicht so lange her. Gerade in den Anfangszeiten des Euro entbrannte ein wahrhaft "finanzkräftiger" Grenzverkehr zwischen den besagten Ländern und Deutschland. Die Zöllner staunten nicht schlecht, wenn sie wieder einmal einen PKW im Luxusklasse-Format durchsuchten, begleitet vom unschuldig-jovialen Gesicht des gut gekleideten Managers oder Firmeninhabers, und plötzlich auf einige Kuverts mit dem Inhalt im Wert eines Einfamilienhauses stießen. Unrechtsbewusstsein: Fehlanzeige. Es galt als schick und besonders clever, sein sauer verdientes Kapital dem gierigen Schlund des deutschen Fiskus vorzuenthalten.

Viele Steuersünder werden mit Wehmut an diese Zeiten zurückdenken. Sie sind nämlich längst passé. Im Gegenteil: Der "kleine Grenzverkehr" entwickelt sich derzeit eher gegenläufig. Das heißt, immer mehr Anleger lösen ihre Depots bei den Auslandsbanken auf und transferieren das Kapital zurück nach Deutschland, um es dann doch noch ordnungsgemäß zu versteuern. Die Angst geht um. Natürlich gibt es für diese Entwicklung auch triftige Gründe, auf die wir im Folgenden etwas näher eingehen wollen:

Durch immer neue Nachrichten von dubiosen Steuer-CDs und einem kommenden Steuerabkommen zwischen Deutschland und den beliebten "Finanztransfer"-Ländern – allen voran die Schweiz – geraten die Steuersünder immer mehr unter Druck. Sie sehen das Steuergeheimnis zunehmend aufweichen und somit ihre Felle davonschwimmen. Einziger Ausweg: Erst einmal das Kapital aus der ausländischen Anlage abziehen. Und so verwundert es nicht, dass Schweizer Bankexperten damit rechnen, dass im laufenden Jahr insgesamt ca. 100 Milliarden Franken aus dem Land abgezogen werden dürften. Übrigens ist es nicht nur Deutschland, der die Schweiz dazu drängt, das altertümliche Bankgeheimnis doch endlich aufzugeben. Auch andere Länder, darunter die USA, wirken derzeit in diese Richtung.

Die Schweiz selbst gerät also unter Druck. Und die Auswirkungen zeigen sich bereits: Laut einer Studie des Handelsblattes machen zahlreiche namenhafte Schweizer Banken nur noch unter der Voraussetzung mit deutschen Staatsbürgern Geschäfte, dass sie die getätigten Anlagen dem deutschen Fiskus melden dürfen. Dadurch verliert die Kapitalanlage in der Schweiz für die meisten deutschen Anleger jedoch ihren Haupt-Vorteil: die Anonymität. Das eine solche Anlage unter diesen Voraussetzungen für die besagte Klientel uninteressant wird, dürfte nachvollziehbar sein.
Fazit: Steuerflucht lohnt sich heute so wenig wie noch nie zuvor. Das Interesse der Bundesregierung an der Aufklärung derselben wird immer stärker – und das, obwohl die derzeitigen Steuereinnahmen auf einem Niveau liegen, von dem die Regierung vor einigen Jahren nur träumen konnte. Doch schon wegen des abschreckenden Effektes wird der Staat seinen harten Kurs weiter fahren und wohl auch in Zukunft sogenannte Steuer-CD´s aus dubiosen Quellen kaufen. Wohl dem, der in diesen Zeiten noch ruhig schlafen kann.

Unser Tipp: Legen Sie Ihr Kapital in Deutschland an – ehrlich und möglichst renditestark. Mit einer sorgfältig ausgewählten Anlage in Form von Festgeld, Tagesgeld, Fonds etc. schlagen Sie der Inflation ein Schnippchen, sparen Steuern und können darüber hinaus auch noch ruhig schlafen. Welche Renditen dabei mit Zinsanlagen möglich sind, zeigen Ihnen unsere Vergleiche.

Tagesgeldrechner:

Festgeldrechner:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert