Bundesbank: Wirtschaftswachstum hängt von Arbeitskräftepotential ab

Bereits Anfang des Jahres 2012 konnte aufgeatmet werden: Die von vielen prophezeite Rezession in Deutschland und der Eurozone ist nicht in dem Maß eingetreten, wie befürchtet. Vor allem Deutschland überstand nach der Finanzkrise auch die Turbulenzen rund um die europäische Staatsschuldenkrise ausgezeichnet. Einige europäische Peripherieländer, insbesondere Spanien, melden zu Anfang des Jahres und auch aktuell wieder schwierigere Prognosen. Spanien ist im ersten Quartal dieses Jahres etwa in eine Rezession abgedriftet. Auch andere Euroländer weisen negative Wachstumsraten auf und befinden sich in einer „milden Rezession“. Die Deutsche Bundesbank legte nun kürzlich neue Prognosen für Deutschland vor.

Die Bundesbanker gehen davon aus, dass sich trotz des demografischen Wandels auch weiterhin positive Wachstumsaussichten einstellen können. Ein Treiber des Wirtschaftswachstums kann in Zukunft vor allem das Arbeitskräftepotential sein, dass sich laut Bundesbank viel besser entwickeln wird als von Experten prognostiziert. Von demografischen Entwicklungen, die sich negativ auf das Wirtschaftswachstum und das Potentialwachstum in Deutschland auswirken könnten, sei zunächst nicht auszugehen. Es werde vor allem darauf ankommen, wirtschaftspolitisch die richtigen Maßnahmen zu treffen um den Ausstieg aus dem Beruf zu verhindern. Der Staat solle Anreize setzen, die es lohnenswert machen, im Beruf zu bleiben. Vor diesem Hintergrund scheint das aktuell diskutierte Betreuungsgeld, das von der Opposition auch als Herdprämie verunglimpft wird, eher eine fragliche Maßnahme zu sein. Die Bundesbank pocht darauf, Betreuungsmöglichkeiten für Kinder auszubauen um das Verbleiben im Job zu ermöglichen. So könne das Potential an Arbeitskräften besser ausgeschöpft werden, das so wichtig für das Wirtschaftswachstum sei.

Ein anderer Faktor, der den demographischen Einfluss auf die wirtschaftliche Entwicklung abmildert, ist die Migration. Die Zuwanderung von Ausländern, die auf den hiesigen Arbeitsmarkt eintreten und ebenfalls der sich erhöhenden Altersstruktur entgegenwirken sei zu begrüßen. Außerdem sei ein wichtiger Aspekt, ältere Beschäftigte nicht frühzeitig zu verrenten. Es sei für die Altersstruktur und das Arbeitskräftepotential ebenfalls von wichtiger Bedeutung, auch die Älteren in Beschäftigung zu halten oder wieder an die Arbeit zurückzuführen.

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