Länder- und Währungsrisiken machen ausländische Vermögensanlagen riskant

Neben dem Konjunkturrisiko und dem Inflationsrisiko bestehen weitere Basisrisiken bei einer Vermögensanlage. Insbesondere sind im Rahmen der europäischen Staatsschuldenkrise das Länderrisiko und Transferrisiko in den Fokus vieler Anleger gerückt. Dieses Risiko entsteht dann, wenn ein ausländischer Schuldner aufgrund fehlender Transferfähigkeit oder Transferbereitschaft seinen Verpflichtungen nicht nachkommen kann. Das kann zum Ausfall von Zins- und Tilgungszahlungen führen, obwohl der ausländische Schuldner eigentlich zahlungsfähig wäre. Diese Einschränkung der Transfermöglichkeit hängt eng mit der wirtschaftlichen und politischen Stabilität in dem entsprechenden Land zusammen und kann ex post kaum mehr verhindert werden.

Dieses Länder- und Transferrisiko kann man im Vorfeld einer Anlageentscheidung bei der eigenen Geldanlage nur durch gut fundiertes Research und Länderanalysen minimieren, so dass man eine Vermögensanlage in entsprechend risikoreichen Ländern erst gar nicht vornimmt. Um diese Minimierung zu gewährleisten, arbeiten volkswirtschaftliche Researchabteilungen von Banken sehr gezielt im Bereich Länderrisikoanalyse. Zudem veröffentlichen Ratingagenturen auch Länderratings, die ein erster Anhaltspunkt zur Einschätzung des Länderrisikos sein können.

Ähnlich verhält es sich auch mit dem Währungsrisiko, das dann vorhanden ist, wenn die Wertpapiere, in die man investiert ist, auf eine fremde Währung lauten und der Devisenkurs sinkt. So können etwa ausländische in Euro bewertete Wertpapiere durch eine Aufwertung des Euros in ihrem Wert verringert werden. Bei derartigen Papieren muss neben dem üblichen Kursrisiko also auch das Währungsrisiko mit einbezogen werden.

Die Entwicklung des Devisenkurses hängt wiederum von zahlreichen volkswirtschaftlichen und politischen Faktoren ab. Zum einen haben langfristig-strukturelle Größen wie die Inflationsentwicklung oder Produktivitätsunterschiede einen Einfluss auf den Devisenkurs. Zudem wird er von allgemeinen konjunkturzyklischen Faktoren und den darauf reagierenden geld- und fiskalpolitischen Maßnahmen beeinflusst. Dies macht eine permanente Analyse der Auswirkungen politischer Maßnahmen auf den Devisenkurs erforderlich. Gleichzeitig ist auch eine Sensibilität auf viele weiche Faktoren, die quantitativ weniger präzise zu analysieren sind, vorhanden. Dazu zählen  etwa die Marktmeinung, Kriegshandlungen oder politische Konflikte.

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