EZB: Zinspause erwartet und bekommen

Vor der Pause gibt es die Zinspause: Die Europäische Zentralbank (EZB) entschied auf der Ratssitzung vom 24. Juli 2025, dass die Leitzinsen diesmal unverändert bleiben. Damit verharrt der für Sparer interessante Zinssatz der Einlagefazilität bei 2,00 Prozent. Der Hauptrefinanzierungssatz verbleibt bei 2,15 Prozent und der Zins der Spitzenrefinanzierungsfazilität bei 2,40 Prozent. Auf eine 9. Zinssenkung in Folge muss entsprechend gewartet werden – allerdings sehen Experten diesen Schritt gegebenenfalls für den Herbst voraus.

Das Wichtigste auf einen Blick:

  • EZB lässt die Leitzinsen unverändert
  • Einlagenzins bleibt bei 2,00 Prozent
  • Aufgrund der jüngsten Datenlage sieht sich die EZB auf Kurs

Kurzes Statement vor dem Sommer

Ist der Lockerungszyklus beendet? Darauf gibt es ein klares: Jein. Zu ungewiss sind derzeit die Aussichten, was künftige Entwicklungen angeht. Strafzölle, Krisen, Kriege – die Liste der Unwägbarkeiten ist lang. Immerhin: Die Inflationsrate im Euroraum pegelte sich zuletzt bei rund 2,0 Prozent ein (Stand: Juni 2025), d. h. exakt auf dem Zielwert der EZB. Deshalb gibt es ein wenig Spielraum, um an der Strategie zu feilen. Bisher verweist die Zentralbank immer noch darauf, ihre Entscheidungen streng datenabhängig zu treffen. Ein winziger Schritt mehr ins Risiko wäre indes möglich, vor dem Hintergrund einer mittelfristigen Verbesserung der Lage.

Zurück in die Gegenwart – in ihrer jüngsten Entscheidung kam die Zentralbank zu folgenden Aussagen:

Demnach entsprechen die neu verfügbaren Daten weitestgehend den Einschätzungen der EZB zu den Inflationsaussichten. Der binnenwirtschaftliche Preisdruck habe weiter nachgelassen, und die Löhne stiegen langsamer. „In einem schwierigen globalen Umfeld hat sich die Wirtschaft bislang insgesamt widerstandsfähig gezeigt, was zum Teil auf die Zinssenkungen des EZB-Rats in der Vergangenheit zurückzuführen ist. Zugleich ist das Umfeld nach wie vor außergewöhnlich unsicher, vor allem aufgrund von Handelskonflikten“, so die Mitteilung.

Unverändert veringern sich die APP- und die PEPP-Bestände in einem maßvollen Tempo. Die Tilgungsbeträge von Wertpapieren werden bei Fälligkeit nicht wieder angelegt.

Insgesamt fiel das Statement diesmal eher kurz und nüchtern aus. In der Regel waren sich die Ökonomen einig, dass es keine Überraschung bei dieser Ratssitzung geben werde. Ein weiterer Zinsschritt in Höhe von 25 Basispunkten nach unten steht aber für September noch zur Debatte.

Im September kommt der Rat wieder zusammen

Der nächste Ratstermin der EZB wird am 11. September 2025 stattfinden. Zusätzlich erfolgt am 24. September eine Sitzung bezüglich nicht-monetärer Beschlüsse.

Weiterführende Links und Quellen

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