Heute ist wieder einmal banges Warten für viele Sparer angesagt. Der Rat der Europäischen Zentralbank tritt zusammen, auch um über eine Zukunft des Leitzinssatzes für die Euro-Zone zu beraten. Nachdem der Leitzins am 2. Mai dieses Jahres auf nur noch 0,50 Prozent gesenkt wurde, könnte heute eine weitere Zinssenkung auf ein neues historisches Tief stattfinden.
Derzeit sprechen viele Zeichen dafür, dass der Rat um EZB-Präsident Mario Draghi diesen Schritt gehen wird. Die Wirtschaftsdaten vieler Länder in der Währungsunion sind weiter schlecht, nur Deutschland ist bislang noch obenauf und noch nicht der Rezession anheimgefallen. Sowohl der Ankauf von Staatsanleihen durch die Europäische Zentralbank wie auch das billige Geld für die Banken hat bislang kaum Wirkung gezeigt, dennoch ist zu befürchten, dass die europäische Notenbank heute den nächsten Schritt gehen und damit die nächste Leitzinssenkung durchführen wird.
Was für Kreditnehmer durchaus positiv ist, auch wenn langsam immer weniger Luft nach unten ist bei den Zinsen für Ratenkredite, bedrängt Sparer indes immer mehr. Die Zinsen für Tagesgeld und Festgeld sind schon recht weit unten, ein weiteres Senken des Leitzinssatzes könnte zu einem weiteren, deutlichen Einbruch der Zinsen für Spareinlagen führen.
Damit hätten Sparer nicht mal mehr die Möglichkeit, einen Ausgleich der wieder steigenden Inflationsrate zu erreichen – und würden damit real zu negativen Zinsen sparen, anstatt einen tatsächlich Zinsertrag zu erwirtschaften mit ihren Ersparnissen. Neue Anlagearten müssen deshalb für viele her, damit auch wirklich eine Rendite herauskommt unter dem Strich. Dennoch sollte nicht jeder Euro plötzlich in andere Anlagearten gesteckt werden, sowohl beim Tagesgeld wie auch beim Festgeld ist das Thema Sicherheit ein wichtiger Punkt, der nicht unter den Tisch fallen sollte. Auch wenn die Zinsen derzeit eher weniger üppiger sind, so sind Tagesgelder und Festgeldkonten zumindest bis zur Höhe der gesetzlichen Einlagensicherung abgesichert. Europaweit beträgt die Einlagensicherung bis zu 100.000 Euro je Kunde, je nach Geldinstitut gibt es eine sogar höhere Absicherung, die jedoch gesetzlich dann nicht mehr garantiert ist.