Am Donnerstag dieser Woche tritt der Rat der Europäischen Zentralbank wieder zusammen. Auf der Tagesordnung wird dabei neben dem weiteren Ankauf von Staatsanleihen der Schuldenstaaten auch der Leitzins stehen. Inzwischen gehen Experten davon aus, dass der Leitzins erneut um 25 Basispunkte sinken wird. Sollte der EZB-Leitzins tatsächlich auf nur noch 0,50 Prozent gesenkt werden, wird dies schon in einigen Tagen, spätestens innerhalb einiger Wochen zu einer weiteren Zinssenkungswelle beim Tagesgeld führen.
Sparer, die ihr Geld auf Tagesgeldkonten mit variabler Verzinsung ansparen, haben dann schlechte Karten. Die Zinssenkungen werden sie dann voll erwischen, anders sieht es jedoch beim Tagesgeld mit Zinsgarantie aus. Bei einem Tagesgeldkonto mit Garantieverzinsung ist der Zinssatz auf eine bestimmte Zeit festgelegt. Dies können drei Monate, sechs Monate, manchmal gar ein oder mehrere Jahre sein. In diesem Anlagezeitraum bleiben die Zinsen dann beim Tagesgeld gleich, und ähneln damit dem Festgeld – gleich bleiben hingegen die volle Flexibilität des Geldes und die auch beim Tagessgeldkonto mit garantiertem Zins fehlende Kündigungsfrist.
Neue Zinssenkungen werden dann durch die Garantieverzinsung vorerst abgefangen. Der Sparer kann sich dann erst einmal zurücklehnen und sich über die guten Zinsen für sein Tagesgeldkonto freuen. Nach Ablauf der Zinsgarantie sinken die Tagesgeldzinsen dann jedoch oftmals, mitunter sogar sehr stark. Um dann nicht unnötig niedrigere Zinsen hinnehmen zu müssen, lohnt es sich durchaus, sich per Tagesgeldrechner nach einem besser verzinsten Tagesgeld umzusehen und dann den Anbieter zu wechseln.
Tagesgeld mit Garantiezins stellt jedoch nur in Zeiten sinkender Zinsen eine Alternative zum variabel verzinsten Tagesgeld dar. In Zeiten steigender Zinsen, wie sie früher oder später wieder kommen werden, sollte möglichst keine zu lange Zinsbindung erfolgen, um Zinserhöhungen beim Tagesgeld nicht zu verpassen. Für Sparer ist es deshalb wichtig, nicht nur auf die im Moment geltenden Zinsen zu achten, sondern auch ein Gespür für die Entwicklung des Leitzinses zu bekommen, an den sich die Zinsen für Tagesgeldkonten orientieren. Ein hoher Leitzins bedeutet meist auch hohe Tagesgeldzinsen. Bei einem niedrigen Leitzins, wie er derzeit von der Europäischen Zentralbank festgelegt ist, sind auch die Tagesgeldzinsen deutlich tiefer als sonst angesetzt.