Am Donnerstag dieser Woche steht die nächste Sitzung des EZB-Rates an. Läutet diese möglicherweise die Zinswende in der Euro Zone ein? Erwartet wird ein Anheben des EZB-Leitzinses von 1,25 auf 1,50 %. In den vergangenen zwei Jahren hatten Experten oft danebengelegen, wenn es um die Prognose der Ratsentscheidung der Europäischen Zentralbank ging. Nun steht die nächste Sitzung an, die vielleicht von entscheidender Rolle ist für die Zukunft der Euro Zone.
Denn: die Inflation ist hoch in den Ländern der Währungsunion. Während Deutschland im Moment von einer Preissteigerungsrate von 2,3 Prozent heimgesucht wird, lag die durchschnittliche Inflationsrate für den gesamten Euroraum bei 2,7 Prozent – kurz gesagt ein Desaster für die Währungshüter der EZB. Mit ihren Entscheidungen müssten sie, und vor allem ihr Präsident Jean-Claude Trichet, für ein Abschwächen der Inflation sorgen. Dies ist jedoch nicht der Fall. Und der Euro taumelt weiter in Richtung Bedeutungslosigkeit.
Aktuell liegt der Leitzins für die Euro Zone auf immer nur noch 1,25 Prozent. Ein Anheben auf 1,50 Prozent wäre zumindest ein Signal der Europäischen Zentralbank, die Lage wenigstens ansatzweise in den Griff bekommen zu wollen. Ein weiteres Stillhalten und Hinhalten wäre auch aus Sicht der Anleger eher fragwürdig – und würde wohl prompt zu einem weiteren Verfall des Euro führen.
Die Sparer in Deutschland warten auf jeden Fall schon lange auf eine deutliche Erhöhung des Leitzinses, damit sich Sparen auch wieder richtig lohnt. Bei den Niedrigzinsen, die viele Banken derzeit anbieten, lohnt sich Geld anlegen bald kaum mehr. Doch es ist auch Licht am Ende des Tunnels zu sehen. Nach und nach ziehen verschiedene Banken ihre Zinsen für Festgeldkonten und für das Tagesgeld wieder an, wie ein aktueller Vergleich von Tagesgeld-Konditionen und Festgeld-Konditionen zeigt.