Schwedische Zentralbank erhöht Leitzins auf 0,50 Prozent

Nachdem vor wenigen Wochen Kanada den Anfang gemacht hat, geht es nun Schlag auf Schlag. Inzwischen haben mehrere Länder ihren Leitzins erhöht, nur die USA, Großbritannien und die Euro Zone hinken hinterher.

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Nun hat die Schwedische Zentralbank, die Riksbank, ihren Leitzins angehoben. Zwar nur leicht, von 0,25 auf 0,50 Prozent, doch dies ist ein deutliches Signal an die anderen Länder, dass es an der Zeit ist, aus der Geldmarktpolitik auszusteigen, die eine Kreditaufnahme für wenig bis gar kein Geld bei den verschiedenen Zentralbanken ermöglicht. Der Leitzins spielt eine große Rolle bei den Zinsen, die für Kredite verlangt werden von den Banken, und bei den Zinsen, die für sichere Geldanlagen wie Tagesgeld und Festgeld angesetzt werden. Ein steigender Leitzins bedeutet demnach auch, dass die Kreditzinsen in der Folge der Zinserhöhung dann auch bald steigen könnten – die Zinsen für Tagesgeldkonten und Festgeldanlagen jedoch auch. Derzeit ist das Niveau bei den Zinsen für Festgeld und Tagesgeld fast nur niedrig angesetzt, da die Banken sich so günstig Geld leihen können bei den Zentralbanken, dass sie nicht auf Kundengelder angewiesen sind, um diese dann wiederum als Kredite an andere Kunden auszugeben.

Festgeldzinsen berechnen

Die Leitzinserhöhung der schwedischen Notenbank ist deshalb ein deutliches Zeichen auch in Richtung der EZB, dass die Zeit reif ist für eine Leitzinserhöhung in der Euro Zone. Ob der Rat der Europäischen Zentralbank diesem Wink folgen wird? Dies wird sich zeigen müssen. Doch die Zeit drängt, wenn man nicht den Anschluss verlieren will auf den globalen Finanzmärkten, in dem der Ausstieg geschafft wird aus den finanzpolitischen Hilfsmaßnahmen. Und damit auch der Weg gewagt wird, den Leitzins für die Euro Zone wieder höher anzusetzen, als er seit vielen Monaten ist. Vor allem die EZB hatte sich verzettelt bei ihrer Maßnahme, den Leitzins auf das historische Tief von 1,00 Prozent zu senken. Denn: Die Banken sind diesem Weg der Zinssenkung nicht gefolgt im Bereich der Kredite, sondern haben in der Folge nur die Zinsen für Festgelder und Tagesgelder gesenkt. Die Konsumenten hingegen, die eigentlich mit den günstigeren Zinsen hätten unterstützt werden sollen, um den Konsum zu steigern und damit die Konjunktur zu stärken, bleiben dabei dann gleich in zweifacher Hinsicht auf der Strecke. Ihre Geldanlagen werden weitaus niedriger verzinst als vor der Leitzinssenkung, die Zinsen für Kredite sind jedoch nicht flächendeckend gefallen. Dies hatte die Europäische Zentralbank für die Euro Zone jedoch erreichen wollen, gewirkt hat diese geldpolitische Maßnahme jedoch nicht.

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