Anleihenkaufprogramm verlängert, aber die monatlichen Einkäufe nicht erhöht
Was alle erwarteten, hat sich heute bestätigt: Die Europäische Zentralbank hält an ihrer lockeren Geldpolitik fest. Das ist das Fazit der EZB-Ratssitzung vom 03. Dezember 2015. Um einer möglichen Deflation vorzubeugen, strebt die EZB mittelfristig eine Inflationsrate von 2,00 Prozent an. Die Verlängerung des Anleihenkaufprogramms bis März 2017 und eine Senkung des Einlagensatzes auf minus 0,30 Prozent sind nach Meinung der EZB die geeigneten Instrumente, mit dem sich diese Entwicklung beeinflussen lässt. Im Zweifel könne das Programm auch nach März 2017 weiterlaufen, wie Präsident Mario Draghi in der anschließenden Pressekonferenz nach der Entscheidung erläuterte. Die EU-Inflationsrate verharrte im November 2015 bei 0,10 Prozent. Die Börse reagierte trotz der Verlängerung des Anleihenkaufprogramms enttäuscht, da die EZB die monatlichen Einkäufe nicht erhöht hat. Entsprechend gab der DAX im Anschluss um 3,5 Prozent nach.Bisher Anleihenkäufe in Höhe von über 445 Milliarden Euro getätigt
Die Europäische Zentralbank um Präsident Mario Draghi pumpt seit März 2015 monatlich rund 60 Milliarden Euro in den Markt. Das Programm sollte eigentlich bis September 2016 laufen. Das Anleihenkaufpaket wächst nun von ursprünglich 1,14 Billionen Euro auf ca. 1,50 Billionen Euro. Inzwischen hat die EZB Papiere im Gesamtvolumen von knapp 445,5 Milliarden Euro aufgekauft.Surftipp: Die wichtigsten Leitzinsen im Überblick