Der aktuelle Tagesgeldvergleich von tagesgeld.info zeigt ein nüchternes Bild: Die Zinsen vieler Banken für täglich verfügbare Einlagen auf Tagesgeldkonten sind in den vergangenen Wochen gesunken. Wer seine Ersparnisse liquide auf die hohe Kante legen möchte und sich dafür gleichzeitig mehr Zinsen als auf dem normalen Girokonto sichern möchte, kann derzeit bei Cortal Consors, der Nummer 1 im Tagesgeldvergleich, einen Zinssatz von 2,63 Prozent p.a. erwarten. Dies gilt, wenn man die Option "erweiterte deutsche Einlagensicherung" auswählt. Reicht dem Anleger der normale gesetzliche Einlagenschutz, kann bei MoneYou ein Zinssatz von 2,78 Prozent p.a. erzielt werden. Damit ist MoneYou weiterhin auf einem hohen Zinsniveau vertreten, viele andere Banken haben die Tagesgeldzinsen jedoch gesenkt.
Auffällig stark ist die Zinssenkung bei der Bank of Scotland ausgefallen, die viele Monate lang mit einem Top-Zins von 2,70 Prozent p.a. bei gleichzeitig erweiterter deutscher Einlagensicherung auf den vordersten Plätzen im Tagesgeldvergleich rangierte. Aktuell beträgt der Tagesgeldzins 2,60 Prozent p.a. Ein ähnliches Bild zeigt sich auch bei den Festgeldzinsen. Diese sind ebenfalls bei den meisten Banken rückläufig. Dies ermutigt derzeit vor allem viele Privatanleger möglicherweise doch etwas risikoreicher anzulegen, um sich zumindest eine kleine Rendite bzw. einen Inflationsschutz zu sichern.
Diese Entwicklung hat auch die Enttäuschung der Barclays Bank im Sektor Tages- und Festgeldkonten mit begünstigt. Barclays hatte vor kurzem versprochen, den Tagesgeldmarkt zu "revolutionieren" und war mit einem Zinssatz für das Barclays Tagesgeld von 2,75 Prozent p.a. bei erweiterter deutscher Einlagensicherung zwischenzeitlich auch ein echter Tipp. Da Barclays gleichzeitig eine Zinsgarantie ausgab, die Tagesgeldzinsen sichern sollte, die ständig um 175 Basispunkte über dem EZB-Leitzins liegen, trieb viele Anleger zu dieser Bank. Mittlerweile hat die Zinssenkung aber auch hier keinen Halt gemacht: Derzeit bietet Barclays 2,50 Prozent p.a. auf das Tagesgeld obwohl sich der EZB-Leitzins nicht verändert hat und weiterhin bei 1,00 Prozent liegt. Ein neues Versprechen soll nun einen Tagesgeldzins von 150 Basispunkten über dem EZB-Leitzins garantieren.