Wie das Statistische Bundesamt heute mitteilte, lag die
Inflationsrate im August dieses Jahres auf 0,8 Prozent. Damit wurden die vorläufigen Ergebnisse zum Verbraucherpreisindex vom 28. August 2014 bestätigt. Bereits im Juli hatte die Jahresteuerungsrate auf 0,8 Prozent gelegen.
Das niedrige Niveau wurde damit im August fortgesetzt. Niedriger lag die Inflationsrate das letzte Mal im Februar 2010. Damals wurde für die Verbraucherpreise ein Index von 0,5 Prozent ermittelt.
Verbraucherindex für Deutschland August 2014
Gesamtindex/ Teilindex |
Gewichtung in % |
Index 2010 = 1000 |
Veränderung gegenüber Vorjahreszeitraum in % |
Veränderung gegenüber Vormonat |
Gesamtindex |
1 000,00 |
107 |
0,8 |
0 |
Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke |
102,71 |
110,9 |
0,5 |
– 0,4 |
Nahrungsmittel |
90,52 |
110,6 |
0,3 |
– 0,6 |
Fleisch und Fleischwaren |
20,76 |
113,5 |
– 0,4 |
– 0,2 |
Obst |
8,76 |
114,7 |
– 2,0 |
0,3 |
Gemüse |
11,26 |
93,2 |
– 7,2 |
– 5,7 |
Alkoholische Getränke und Tabakwaren |
37,59 |
110,3 |
2,3 |
0,3 |
Bekleidung und Schuhe |
44,93 |
103,1 |
1,9 |
2,6 |
Wohnung, Wasser, Strom, Gas und andere Brennstoffe |
317,29 |
108,6 |
0,9 |
0 |
Nettokaltmiete |
209,93 |
105,6 |
1,5 |
0,2 |
Haushaltsenergie |
68,19 |
120 |
– 0,5 |
0,1 |
Strom |
26,21 |
125,9 |
1,7 |
0 |
Gas |
14,46 |
111,7 |
– 0,1 |
0 |
Leichtes Heizöl |
11,11 |
120,5 |
– 5,0 |
0,4 |
Möbel, Leuchten, Geräte und anderes Haushaltszubehör |
49,78 |
102,4 |
0,5 |
– 0,1 |
Gesundheitspflege |
44,44 |
102 |
2,5 |
0,1 |
Verkehr |
134,73 |
108,1 |
– 0,1 |
– 0,4 |
Kraftstoffe |
38,37 |
110 |
– 4,4 |
– 1,7 |
Superbenzin |
28,38 |
109,5 |
– 4,4 |
– 2,2 |
Dieselkraftstoff |
9,19 |
111,4 |
– 4,8 |
– 0,2 |
Nachrichtenübermittlung |
30,1 |
92 |
– 1,4 |
– 0,2 |
Freizeit, Unterhaltung und Ähnliches |
114,92 |
106,9 |
0,8 |
0 |
Pauschalreisen |
26,83 |
120 |
0,9 |
1,3 |
Bildungswesen |
8,8 |
93,5 |
– 2,8 |
0 |
Beherbergungs- und Gaststättendienstleistungen |
44,67 |
108,4 |
2 |
0 |
Andere Waren und Dienstleistungen |
70,04 |
106,2 |
1,5 |
0 |
Gesamtindex |
|
|
|
|
ohne Heizöl und Kraftstoffe |
950,52 |
106,7 |
1,1 |
0,1 |
ohne Haushaltsenergie |
931,81 |
106 |
1 |
0 |
ohne Energie (Haushaltsenergie und Kraftstoffe) |
893,44 |
105,9 |
1,2 |
0,1 |
Waren |
479,77 |
107,7 |
0,2 |
– 0,1 |
Verbrauchsgüter |
307,89 |
111,9 |
0,2 |
– 0,3 |
Energie |
106,56 |
116,4 |
– 1,9 |
– 0,5 |
Dienstleistungen |
520,23 |
106,3 |
1,4 |
0,1 |
Quelle:
Destatis
Energiepreise sinken weiter
Die Berechnungen von Destatis ergaben im August 2014 einen Preisrückgang bei den
Preisen für Energie von minus 1,9 Prozent gegenüber August 2013. Dies hat zur weiter niedrigen Inflationsrate geführt, die laut Angaben, ohne Berücksichtigung der Energiepreise, auf 1,2 Prozent gelegen hätte.
Vor allem die
Mineralölprodukte waren günstiger: Die Preise gingen in diesem Bereich durchschnittlich insgesamt um minus 4,6 Prozent zurück, wobei die Preise für Kraftstoffe um 4,4 Prozent sanken und die Preise für leichtes Heizöl sogar um 5,0 Prozent. Ebenfalls gesunken im August im Vergleich zum Vorjahresmonat sind die
Preise für feste Brennstoffe mit minus 2,5 Prozent und die Umlagen für Zentralheizung und Fernwärme mit minus 1,5 Prozent.
Einzig bei den
Strompreisen ging es weiter nach oben: Diese stiegen im Jahresvergleich um 1,7 Prozent an und belasten damit weiterhin vor allem die privaten Verbraucher. Ein Ende der Preisspirale ist beim Strom vorerst nicht in Sicht.
Nahrungsmittelpreise mit leichtem Anstieg
Die
Preise für Nahrungsmittel steigen nicht mehr so deutlich an wie noch vor ein paar Monaten. Insgesamt erhöhten sich die Nahrungsmittelpreise im August dieses Jahres gegenüber August 2013 um 0,3 Prozent.
Dabei waren es vor allem die
Molkereiprodukte, welche die Preise antrieben mit plus 8,4 Prozent. Zweistellig hoch ging es beim
- Quark mit 13,9 Prozent,
- beim Schnittkäse mit 13,8 Prozent und
- beim Joghurt mit 6,9 Prozent.
Ebenfalls gestiegen sind die
Preise für Süßwaren mit plus 1,9 Prozent. Brot und Getreideerzeugnisse mit plus 1,5 Prozent und Fisch und Fischwaren mit plus 1,3 Prozent.
Preisrückgange gab es dagegen beim
Gemüse. Die Preise sanken durchschnittlich um 7,2 Prozent. Vor allem für Kartoffeln mit minus 30,0 Prozent und für Paprika mit minus 18,0 Prozent musste weniger gezahlt werden. Ebenfalls nach unten gingen die Preise für Tomaten, wenn auch mit minus 7,0 Prozent nicht ganz so deutlich. Weitere Preisrückgänge gab es bei Speisefetten und Speiseölen mit minus 4,5 Prozent und beim Obst mit minus 2,0 Prozent.
Preise für Waren mit unterdurchschnittlichem Anstieg
Die Preise für Waren stiegen im August 2014, im Vergleich zu August des Vorjahres mit nur 0,20 Prozent, gemessen an der Gesamtteuerung unterdurchschnittlich an, so das Statistische Bundesamt heute.
Einen Anstieg der Preise gab es
- beim Bier mit plus 4,5 Prozent,
- bei Zeitungen und Zeitschriften mit plus 4,9 Prozent und
- bei pharmazeutischen Erzeugnissen mit plus 5,4 Prozent.
Die Preise für
Medikamente für gesetzlich Versicherte stiegen dabei um plus 7,8 Prozent an im Vergleich mit dem Vorjahresmonat. Dazu kam ein deutlicher Anstieg des Preises für Bohnenkaffee mit plus 9,1 Prozent.
Günstiger wurden neben den Preisen für Energie (außer Strom) die
Preise für Geräte der Unterhaltungselektronik mit minus 5,3 Prozent. Am stärksten sanken in diesem Bereich die Preise für Telefone mit minus 9,7 Prozent und Fernsehgeräte mit minus 7,5 Prozent.
Überdurchschnittlicher Anstieg der Preise für Dienstleistungen
Bei den Dienstleistungspreisen kam es im August 2014 im Vergleich mit dem Vorjahresmonat zu einem Anstieg von 1,4 Prozent. Damit erhöhten sich die Preise in diesem Bereich überdurchschnittlich, wie das Statistische Bundesamt mitteilte.
Maßgeblich bestimmt wurde diese Entwicklung durch die weiteren
Preisanstiege bei Nettokaltmieten, die gegenüber August 2013 um 1,5 Prozent anzogen. Damit wenden private Haushalte mittlerweile etwa 20 Prozent ihrer Konsumausgaben für die Nettokaltmiete auf.
Des Weiteren kam es zu einem Anstieg der Preise für Verbundfahrkarten mit plus 2,9 Prozent, Sport und Erholungsdienstleistungen mit plus 3,1 Prozent und für Friseurleistungen und andere Dienstleistungen für Körperpflege mit plus 3,7 Prozent. Einen Rückgang hingegen gab es bei den Preisen für Telekommunikationsdienstleistungen mit minus 1,3 Prozent.
Verbraucherpreise im Vormonatsvergleich unverändert
Gegenüber Juli dieses Jahres blieben die Preise im August unverändert, wie die Berechnungen von Destatis ergaben. Damit hat der im Juni dieses Jahres gesenkte Leitzins von 0,25 Prozent auf 0,15 Prozent keine Wirkung bei den Verbraucherpreisen gezeigt und diese auch im August 2014 im Vergleich mit dem Vormonat nicht anschieben können.
Inzwischen wurde der Leitzinssatz auf nur noch 0,05 Prozent gesenkt. Ob dadurch ein Anziehen der Preissteigerungsrate zu erwarten ist, bleibt abzuwarten.
Verbraucherpreisindex für Deutschland
Gesamtindex // Jahr – Monat |
Index 2010 = 100 |
Veränderung gegnüber Vorjahreszeitraum in % |
Veränderung gegenüber Vormonat in % |
2012 JD |
104,1 |
2 |
– |
2013 JD |
105,7 |
1,5 |
– |
2013 |
August |
106,1 |
1,5 |
0 |
September |
106,1 |
1,4 |
0 |
Oktober |
105,9 |
1,2 |
– 0,2 |
November |
106,1 |
1,3 |
0,2 |
Dezember |
106,5 |
1,4 |
0,4 |
2014 |
Januar |
105,9 |
1,3 |
– 0,6 |
Februar |
106,4 |
1,2 |
0,5 |
März |
106,7 |
1 |
0,3 |
April |
106,5 |
1,3 |
– 0,2 |
Mai |
106,4 |
0,9 |
– 0,1 |
Juni |
106,7 |
1 |
0,3 |
Juli |
107 |
0,8 |
0,3 |
August |
107 |
0,8 |
0 |
Quelle:
Destatis