EU diskutiert Schäuble-Vorschlag zur Deckelung von Banker-Boni

Die regulatorischen Maßnahmen im Nachgang der Finanz- und Staatsschuldenkrise beziehen sich nicht nur etwa im Rahmen von Basel III auf Bilanzkennziffern der Kreditinstitute. Auch die Vergütungssysteme sollen unter eine stärkere Kontrolle gestellt werden. Schließlich ist es mit der Ansicht vieler Betroffener der Krise nicht mehr vereinbar, dass sich Banker weiterhin für das Durchführen riskanter Geschäfte mit hohen Boni belohnen, gleichzeitig dabei aber das Geld der Kunden aufs Spiel setzen. Ob diese Befürchtungen nun fundiert sind oder nicht spielt im politischen Raum häufig keine allzu große Rolle. Fakt sind allerdings exorbitante Vergütungen für Bankmanager in den vergangenen Jahren. Diesen will die Europäische Union (EU) nun ein Ende bereiten und möglicherweise die Boni für Banker deckeln.

Der politische Abstimmungsprozess auf europäischer Ebene bewegt sich aktuell in eine Richtung, in der man die Bonuszahlungen in Höhe des Fixgehaltes deckeln will. Darauf hätten sich hochrangige EU-Vertreter verständigt. Damit würden sie einem Vorschlag Deutschlands folgen, den Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble im Sommer dieses Jahres vorgelegt hatte. Seine Eckpunkte sind nun verhandelt werden. Auch heute wird auf EU-Ebene noch einmal über Schäubles Entwurf diskutiert.

Zentraler Aspekt des Vorschlags des Bundesfinanzministers ist es, die "sofort in Cash auszahlbaren Boni für Top-Manager in Banken maximal auf die Höhe ihrer Fixvergütung" zu beschränken. Damit könnte durch Bonuszahlungen das Fixgehalt maximal nur noch verdoppelt werden. Ein Schritt mit erheblichen Konsequenzen wäre dies tatsächlich. Schließlich muss man bedenken, dass viele Banker ihr Fixgehalt um das vielfache durch  Boni aufgestockt haben. Da wäre die Verdopplung des Fixgehalts durch Boni tatsächlich eine merkbare Einschränkung. Diesen Vorschlag hatte Schäuble in Richtung der Mitgliedsstaaten und in Richtung des EU-Parlaments kommuniziert. Insbesondere beim Parlament war der deutsche Finanzminister bereits auf Zuspruch gestoßen. Ob sich auch alle anderen Mitgliedsstaaten mit dieser Regelung anfreunden können, bleibt allerdings abzuwarten. In vielen Punkten sind sich die Vertreter der Staaten noch uneins.

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