Jahresteuerungsrate 2013 bei 1,5 Prozent

In 2011 lag die Jahresteuerungsrate bei 2,1 Prozent, in 2012 bei 2,0 Prozent, im vergangenen Jahr lag die Jahresteuerungsrate bei nur noch 1,5 Prozent. Die voraussichtlichen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes wurden damit heute bestätigt. Niedriger war die Jahresteuerungsrate damit zuletzt in 2010, als die Inflationsrate im Jahresdurchschnitt auf 1,1 Prozent lag. Einen Anstieg gab es dafür beim Verbraucherpreisindex im Dezember 2013. Während die Inflationsrate im November des vergangenen Jahres auf 1,3 Prozent gelegen hatte, zog sie im Dezember auf 1,4 Prozent. Dennoch lagen die Verbraucherpreise damit über das gesamte Jahr hinweg gesehen immer unter 2,0 Prozent, wie Destatis mitteilte.

Nahrungsmittel als Preistreiber im Jahr 2013

Vor allem die Nahrungsmittel waren es im vergangenen Jahr, die als Preistreiber agierten. Damit hat sich der Einfluss der Lebensmittel „auf die Gesamtteuerung [hat sich hier] im Vergleich zum Vorjahr 2012 nochmals verstärkt“, wie das Statistische Bundesamt heute vermeldet. Die Preise für Nahrungsmittel stiegen insgesamt in 2013 um 4,4 Prozent. Dabei stiegen die Preise besonders deutlich beim Gemüse mit 6,1 Prozent, wobei hier die Kartoffeln mit 28,7 Prozent die größten Preistreiber waren. Beim Obst stiegen die Preise um 7,2 Prozent, hier stiegen die Preise für Äpfel mit 14,9 Prozent am deutlichsten an. Bei den Speisefetten und Speiseölen gab es eine Erhöhung um 8,3 Prozent, wobei Butter hier mit 16,1 Prozent die höchste Teuerungsrate erbrachte. Bei den Preisen für Energie ging es in 2013 um 1,4 Prozent nach oben gegenüber dem Vorjahr. Hier wurden in den Jahren 2012, 2011 und 2010 noch „deutlich höhere Jahresteuerungen ermittelt“, so das Statistische Bundesamt, „der Einfluss der Energie auf die Gesamtteuerung hat sich somit abgeschwächt“. Während die Energiepreise im vergangenen Jahr nicht berücksichtigt worden, hätte die Jahresteuerungsrate sogar bei 1,6 Prozent gelegen. In der Preisentwicklung gab es jedoch große Unterschiede bei den einzelnen Energieprodukten Während der Preis für Strom um 11,9 Prozent stieg gegenüber 2012, sanken die Preise für leichtes Heizöl und Kraftstoffe um 6,0 Prozent bzw. um 3,4 Prozent. Insgesamt erhöhten sich die Preise für Waren im vergangenen Jahr mit 1,7 Prozent stärker als die Preise für Dienstleistungen, die um 1,4 Prozent anstiegen. Vor allem teuer wurden dabei mit 2,3 Prozent die Verbrauchsgüter. Teurer wurden neben den Lebensmitteln und einzelnen Produkten aus dem Bereich Energie Zeitungen und Zeitschriften, deren Preise um 4,4 Prozent anstiegen.  Bei den Tabakwaren gab es einen Anstieg von 2,9 Prozent. Günstiger wurden indes die Preise für Kaffee, Kakao und Tee mit – 3,3 Prozent, Geräte der Unterhaltungselektronik mit – 5,9 Prozent sowie der Informationsverarbeitung mit – 7,8 Prozent. Beim Preisanstieg der Dienstleistungen waren maßgeblich beteiligt der Preisanstieg bei der Nettokaltmiete mit + 1,3 Prozent. Richtig teurer wurden in 2013 die Glücksspiele mit 14,3 Prozent der Preisanstieg „infolge der Preiserhöhung für die Spieleinsätze bei Lotto“, so Destatis. Einen Preisrückgang gab es indes bei den Telekommunikationsdienstleistungen mit – 1,6 Prozent und bei den Finanzdienstleistungen mit – 9,7 Prozent. Ebenfalls sanken die Preise im Bereich der ambulanten Gesundheitsdienstleistungen mit – 12,2 Prozent, was vor allem eine Folge der Abschaffung der Praxisgebühr zum 1. Januar 2013 war.

Verbraucherpreisindex für Deutschland

Gesamtindex / Teilindex

Gewichtung

2013 JD

Dez 13

Veränderung gegenüber 2012 JD*

Veränderung gegenüber Vorjahresmonat

Veränderung gegenüber Vormonat

in %

Gesamtindex   2013

1 000,00

1,5

1,4

 0,4

Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke

102,71

3,9

3,2

1,3

Nahrungsmittel

90,52

4,4

3,8

1,5

Fleisch und Fleischwaren

20,76

4,5

1,4

0,4

Obst

8,76

7,2

4,2

2

Gemüse

11,26

6,1

5

10

Alkoholische Getränke und Tabakwaren

37,59

2,1

3,3

0,2

Bekleidung und Schuhe

44,93

1,1

– 0,3

– 2,4

Wohnung, Wasser, Strom, Gas und so weiter

317,29

2

1,8

0

Nettokaltmiete

209,93

1,3

1,6

0,1

Haushaltsenergie

68,19

4,1

3,4

0,1

Strom

26,21

11,9

11,3

0

Gas

14,46

1,3

0,9

0,2

Leichtes Heizöl

11,11

– 6,0

– 5,5

0,2

Einrichtungsgegenstände, Haushaltsgeräte und Ähnliches

49,78

1

0,7

0

Gesundheitspflege

44,44

– 3,7

– 3,9

0

Verkehr

134,73

– 0,2

0,1

0,6

Kraftstoffe

38,37

– 3,4

– 2,7

 1,1

Superbenzin

28,38

– 3,2

– 2,2

1

Dieselkraftstoff

9,19

– 4,1

– 3,5

1,1

Nachrichtenübermittlung

30,1

– 1,5

– 1,2

0

Freizeit, Unterhaltung und Ähnliches

114,92

2,5

3

2,6

Pauschalreisen

26,83

2,5

1,9

11,1

Bildungswesen

8,8

1,2

– 1,2

0

Beherbergungs- und Gaststättendienstleistungen

44,67

2,3

2,6

0,3

Andere Waren und Dienstleistungen

70,04

1,7

1,8

– 0,1

Gesamtindex
ohne Heizöl und Kraftstoffe

950,52

1,8

1,7

0,4

ohne Haushaltsenergie

931,81

1,4

1,3

0,5

ohne Energie (Haushaltsenergie und Kraftstoffe)

893,44

1,6

1,5

0,5

Waren insgesamt

479,77

1,7

1,4

0,1

Verbrauchsgüter

307,89

2,3

2,2

 0,5

Energie

106,56

1,4

1,1

0,3

Dienstleistungen

520,23

1,4

1,4

0,8

* JD=Jahresdurchschnitt Quelle Tabelle: Statistisches Bundesamt (Destatis)

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