Auch wenn es so manche „positive“ Prognose für dieses Jahr geben mag, Fakt ist: im Dezember des vergangenen Jahres stieg die Inflationsrate wieder an und beendete das Jahr mit 2,1 Prozent. Insgesamt stiegen die Verbraucherpreise im vergangenen Jahr um 2,0 Prozent an, was zwar niedriger war als die Inflationsrate in 2011, dafür hatten gerade die Sparer in 2012 zu kämpfen: steigende Preise und sinkende Sparzinsen haben bei vielen Tagesgeldkonten zu deutlichem Renditeverlust geführt. Für viele bedeutete dies gar, dass die Zinsen so niedrig waren, dass kein Ausgleich zur Inflationsrate geschaffen werden konnte – unter dem Strich bedeutete dies dann eine zu Null, teilweise gar eine Negativverzinsung der Ersparnisse.
Nachdem im Dezember 2012 die Strompreise weiter anzogen, stiegen auch die Verbraucherpreise an, auf 2,1 Prozent, die Tendenz dürfte hier kaum fallend sein in der kommenden Zeit. Denn bereits im Januar 2013 ging es bei vielen Energieversorgern weiter mit der Erhöhung der Preise für Strom und Gas, teilweise auch für Fernheizung und Wasser. Die Verbraucher hierzulande müssen damit auch im neuen Jahr tiefer in die Tasche greifen, um Energie kaufen zu können.
Eine Entlastung ist damit vorerst nicht in Sicht, mögen die Prognosen für die Inflationsrate für dieses Jahr auch noch so gut sein. Die Rechnung wird immer am Ende aufgemacht, und schon der Anfang sieht gar nicht gut aus, weder hinsichtlich der Verbraucherpreise noch hinsichtlich der Sparzinsen. Und: in 2012 zogen zudem die Großhandelspreise deutlich an. Hier kam es zu Preissteigerungen von 2,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr 2011. Auch hier waren vor allem die steigenden Preise für Energie und Heizöl für den Preisauftrieb verantwortlich. Nach und nach werden diese deutlichen Preissteigerungen auch beim Endverbraucher ankommen, und die Inflationsrate weiter ankurbeln, davon ist auszugehen. Ein Ende der steigenden Verbraucherpreise ist damit für die nächsten Monate nicht abzusehen, egal wie wohlwollend so mancher Prognosen-Ökonom die Lage betrachten mag.
Verbraucherpreisindex für Deutschland |
||||
Gesamtindex / Teilindex |
Gewichtung |
2012 JD |
Dezember 2012 |
|
Veränderung |
Veränderung |
Veränderung |
||
in ‰ |
in % |
|||
JD = Jahresdurchschnitt |
||||
Gesamtindex 2012 |
1 000,00 |
2,0 |
2,1 |
0,9 |
Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke |
103,55 |
3,2 |
4,4 |
1,0 |
Nahrungsmittel |
89,99 |
3,2 |
4,8 |
1,2 |
Fleisch und Fleischwaren |
21,54 |
5,4 |
5,6 |
0,6 |
Obst |
9,23 |
4,4 |
9,8 |
2,8 |
Gemüse |
10,60 |
1,7 |
12,0 |
4,7 |
Alkoholische Getränke und Tabakwaren |
38,99 |
2,9 |
2,3 |
0,0 |
Bekleidung und Schuhe |
48,88 |
2,7 |
4,7 |
0,9 |
Wohnung, Wasser, Strom, Gas und so weiter |
308,00 |
2,3 |
1,7 |
– 0,2 |
Nettokaltmiete |
203,30 |
1,2 |
1,1 |
0,1 |
Haushaltsenergie |
59,82 |
5,6 |
3,6 |
– 0,8 |
Strom |
24,61 |
2,8 |
3,2 |
0,1 |
Gas |
12,85 |
5,5 |
2,7 |
0,0 |
Leichtes Heizöl |
9,21 |
8,9 |
1,8 |
– 5,1 |
Einrichtungsgegenstände, Haushaltsgeräte und Ähnliches |
55,87 |
1,0 |
1,0 |
0,0 |
Gesundheitspflege |
40,27 |
2,1 |
2,3 |
0,0 |
Verkehr |
131,90 |
3,0 |
2,0 |
– 0,2 |
Kraftstoffe |
35,37 |
5,7 |
3,2 |
– 1,4 |
Superbenzin |
19,29 |
5,8 |
3,6 |
– 1,1 |
Dieselkraftstoff |
8,15 |
5,0 |
2,2 |
– 2,3 |
Nachrichtenübermittlung |
31,00 |
– 1,3 |
– 1,4 |
– 0,1 |
Freizeit, Unterhaltung und Ähnliches |
115,68 |
1,9 |
2,9 |
5,5 |
Pauschalreisen |
25,93 |
4,4 |
6,9 |
22,8 |
Bildungswesen |
7,40 |
– 12,3 |
– 4,7 |
0,1 |
Beherbergungs- und Gaststättendienstleistungen |
43,99 |
2,2 |
2,1 |
5,6 |
Andere Waren und Dienstleistungen |
74,47 |
0,0 |
– 0,2 |
0,1 |
Gesamtindex |
||||
ohne Heizöl und Kraftstoffe |
955,42 |
1,7 |
2,0 |
1,1 |
ohne Haushaltsenergie |
940,18 |
1,7 |
2,0 |
1,1 |
ohne Energie (Haushaltsenergie und Kraftstoffe) |
904,81 |
1,6 |
1,9 |
1,2 |
Waren insgesamt |
493,00 |
2,9 |
2,8 |
0,1 |
Verbrauchsgüter |
305,11 |
3,7 |
3,3 |
0,0 |
Gebrauchsgüter mit mittlerer Lebensdauer |
95,24 |
2,2 |
3,4 |
0,3 |
Langlebige Gebrauchsgüter |
92,65 |
0,2 |
0,3 |
0,0 |
Dienstleistungen |
507,00 |
1,1 |
1,4 |
1,8 |
Quelle Tabelle: Statistisches Bundesamt