Finanztransaktionssteuer wird private Altersvorsorge massiv belasten

Die Finanztransaktionssteuer wird Anleger und auch die Realwirtschaft milliardenschwer belasten, dies ist das Ergebnis einer Studie des Deutschen Aktieninstituts (DAI) zu den Auswirkungen, welche die Einführung der bereits schon zuvor scharf kritisierten Transaktionssteuer auf Privatanleger und auf Unternehmen in Deutschland haben wird.

Und es sind harte Worte, die der Präsident des Deutschen Aktieninstituts, Werner Baumann, bei der Vorstellung der Untersuchung des DAI findet: "Unsere Analyse zeigt, dass Privatanleger und die Realwirtschaft erhebliche Kosten aus der Finanztransaktionssteuer tragen werden, was der eindeutigen politischen Absichtserklärung widerspricht. Die Vorstellung, dass die Steuerlast im Finanzsystem verbleibt, ist illusorisch."

Damit trifft Baumann genau den Kern der Sache, die zahlreiche Experten und auch wir bereits seit längerem kritisieren: den Nutzen einer Finanztransaktionssteuer, von der bereits vor der Einführung die Folgen absehbar sind – dass es der Anleger ist, der draufzahlen wird, und nicht die Geldinstitute, Banken und Finanzdienstleister.

Vor allem auch die private Altersvorsorge, darunter auch die Lebensversicherungen, deren Garantiezins sowieso schon im Keller ist, wird massiv mit den Folgen der Finanztransaktionssteuer zu kämpfen haben, sollte diese irrwitzige Steuer, die von vorne bis hinten nicht wirklich durchdacht wurde von den Initiatoren, wirklich eingeführt werden. Denn die Steuer, bei der jeder Kauf und jeder Verkauf von Derivaten mit einem Satz von 0,01 Prozent besteuert werden soll und der Kauf und der Verkauf von Aktien und Anleihen mit einem Satz von 0,1 Prozent versteuert werden soll. Eingeführt werden soll die Finanztransaktionssteuer neben Deutschland in zehn weiteren Ländern der Europäischen Union.

Mit der Untersuchung des DAI wurde nun erneut die Warnglocke geläutet, dass die tatsächliche Einführung einer solchen Steuer auf Finanztransaktionen letztlich nur einen belasten würde: die Anleger. Dass nun laut des Deutschen Aktieninstituts nicht nur die Privatanleger massiv betroffen wären, sondern auch Unternehmen, zeigt noch drastischer, wie falsch es wäre, die Finanztransaktionssteuer zu installieren. Damit würden wieder die bezahlen, die sowieso schon ständig zur Kasse gebeten werden dank der Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank und dank der Milliardenzahlungen an verschuldete Euro-Staaten, welche den Steuerzahler belasten.

Und wenn diese Steuer genau das massiv angreifen wird, was angesichts der steigenden Altersarmut immer wichtiger wird, die private Altersvorsorge, wird es an der Zeit für die Entscheider, sich endgültig Gedanken darüber zu machen, ob es wirklich sinnvoll ist, eine solche Finanztransaktionssteuer einzuführen – oder aber von einer solchen Steuer abzukehren, die genau die Falschen belasten wird, anstatt genau sie zu entlasten, wie es ursprünglich geplant war.

Autor: Christel Weiher

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