Nur noch 1,25 Prozent Garantiezins
Ab dem 1. Januar 2015 sieht es mit dem Garantiezins dann schlecht aus bei Neuverträgen. Nur noch 1,25 Prozent soll der für die Altersvorsorge in Deutschland so wichtige Zinssatz dann betragen. Bis Ende dieses Jahres liegt er noch auf 1,75 Prozent.Entwicklung der Garantie- und Gesamtverzinsung von Lebensversicherungen
Damit wird der per Gesetz garantierte Zinssatz auf ein Niveau gesenkt, dass eine schwere Beschädigung für das Fundament der Privaten Altersvorsorge mit sich bringen wird, davon ist bereits jetzt auszugehen. Neuverträge werden damit zunehmend uninteressanter werden für Verbraucher, da ein Garantiezins von nur noch 1,25 Prozent eine Marke darstellt, die einfach jeglicher Attraktivität entbehrt.Altersvorsorge-Produkte ohne Garantiezins als Alternative?
Längst sind einige Lebensversicherer dazu übergegangen, für die Altersvorsorge Produkte anzubieten, die keinen Garantiezins mehr enthalten. Doch ob diese Versicherungsprodukte wirklich besser sind? Experten sagen nein, da sich die Verträge möglicherweise nur dann rechnen, wenn der Vertrag auch wirklich bis zum Ende seiner Laufzeit gehalten und nicht vorab gekündigt wird. Wirklichen Profit schlägt der Kunde aus dem neuen Versicherungsmodell ohne Garantiezins nicht, da letztlich der Kunde das Risiko trägt statt der Versicherung. Die neuen Produkte bieten damit nicht die Alternative, als die sie nur zu gerne von den Lebensversicherern dargestellt werden. Und ein solches Finanzprodukt abzuschließen, nur damit die Lebensversicherungen über die Runden kommen, dürfte kaum im Interesse der Verbraucher sein, wenn sie auf der Suche nach einer geeigneten Privaten Altersvorsorge sind.Wie wird mein Geld bei einer Lebensversicherung angelegt?
Verteilung der Lasten auf Altkunden und Neukunden
Neben dem niedrigeren Garantiezins für Neuverträge ab 1. Januar 2015 kommt mit der nächsten Änderung im Bereich der Lebensversicherung nun doch auch das, was längst befürchtet worden war: Es wird auch Altkunden mit bereits bestehenden Lebensversicherungen in finanzieller Hinsicht an den Kragen gehen. Laut eines Berichts des Nachrichtenmagazins „SPIEGEL“ können Altkunden dabei bis zu 440 Euro verloren gehen, wenn die stillen Reserven der Versicherungen „fairer“ verteilt werden sollen zwischen alten Kunden mit in Sachen Zinsen besser dotierten Verträgen und Neukunden. Vielen bisherigen Kunden wird dies nicht schmecken, was auch nachzuvollziehen ist. Wurden sie doch einst mit hohen Zinsversprechen in die Kapitallebensversicherung gelockt und haben die Lebensversicherer damit von einem guten Abschluss zum nächsten getrieben. Denn gerade an den kapitalbildenden LV haben diese immer gut verdient und ihre Schäfchen damit ins Trockene gebracht.Kommt nun das endgültige Aus für die Lebensversicherung als Altersvorsorge?
Die massive Senkung des Garantiezinses für die Lebensversicherung auf ab Januar kommenden Jahres nur noch 1,25 Prozent wird potentielle Neukunden nicht freuen. Denn egal, ob Kapitallebensversicherung wie auch Riester Rente und Basisrente, ein noch niedrigerer Garantiezins als er es jetzt schon mit 1,75 Prozent wird vor allem zu einem führen, dass sich noch mehr Verbraucher wie bisher für eine solche Private Altersvorsorge interessieren bzw. entsprechende Verträge abschließen. Dies stellt jedoch nicht nur seitens der Versicherer selbst ein Problem dar, sondern auch seitens der Bevölkerung, steigt diese damit doch immer aus der Altersvorsorge aus – und gibt ihr Geld lieber aus, anstatt es zumindest zum Teil für den Ruhestand bzw. spätere Jahre auf die hohe Kante zu legen.Niedriger Garantiezins führt direkt in die Altersarmut
Immer weniger Bundesbürger schließen Lebensversicherungen und andere Finanzprodukte zur Privaten Altersvorsorge ab, gerade weil die Zinsentwicklung in den vergangenen Jahren immer schlechter wurde. Ein noch niedriger Garantiezins wie bisher und das damit noch mehr sinkende Interesse an einer Altersvorsorge wird damit vor allem zu einem führen: Direkt in die Altersarmut.Ist die Policen-Investition noch sinnvoll?
Das, was die Bundesregierung eigentlich bekämpfen will, wird durch die Senkung des Garantiezinses auf kommendes Jahr noch verstärkt. Neuabschlüsse von Kapitallebensversicherungen wie auch Riester Rente und Co. machen dann einfach keinen wirklich Sinn mehr, weil die Zinsen, die dafür garantiert werden, so niedrig sind, dass sie sich für über Jahre oder gar Jahrzehnte laufende Verträge schlichtweg nicht mehr lohnen. Damit wird aber genau das kommen, was viele befürchten, dass die Altersarmut zunehmen wird, auch gerade dank des neu geschürten Rentenpakets, das früher oder später – auch wenn die Bundesregierung das Gegenteil behauptet – zu einem Kollaps der Gesetzlichen Rentenversicherung in Deutschland führen wird. Und dann wehe dem, der nicht privat vorgesorgt hat, eben unter anderem aus dem Grund, weil die Zinsen und die Konditionen viel zu schlecht waren, als dass sich eine solche Private Altersvorsorge wirklich gelohnt hätte.Alternativen
Festgeldkonten haben im Vergleich zu Lebensversicherung einen nicht unwesentlichen Vorteil: Es handelt sich um eine kostenfreie Kapitalanlage! Kapitallebensversicherungen dagegen verursachen mitunter enorme Kosten. Nun können Kritiker meinen, dass auf Festgeldanlagen derzeit auch keine üppigen Zinsen fallen, vor allem nicht in den langen Laufzeiten.
Das große ABER aber ist: Die Anlage auf einem Festgeldkonto mit drei Jahren Laufzeit zu halbwegs guten Zinsen, Geld was schließlich nach Ablauf der Anlage wieder neu angelegt werden kann – und auch dies keine Kosten verursacht. Die Lebensversicherung dagegen würde man bezahlen und dennoch kaum einen Ertrag erwirtschaften. Deswegen geben wir Ihnen den Tipp, schauen Sie einmal in den Festgeldvergleich und vergleichen Sie beide Möglichkeiten miteinander.
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