Hohe Zinsen oder hohe Sicherheit – Was Bankkunden heutzutage wirklich wichtig ist

Ein vorsichtiges Umgehen der Bank mit ihren Einlagen, aber stattdessen niedrigere Zinsen für ihre Ersparnisse – dies würden 84 Prozent der Befragten einer repräsentativen Umfrage, die das Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag des Softwareherstellers SAS durchgeführt hat, hinnehmen. Dies ist ein klares Bild, das durchaus aus zu denken gibt. Den deutschen Sparern ist damit eine hohe Sicherheit wichtiger als hohe Zinsen, gar 94 der Befragten ist gar ein "risikoarmes und sorgfältiges Wirtschaften ihrer Bank wichtig", wie es in der die Umfrage begleitenden Presseerklärung von SAS heißt.

Von den 84 Prozent, die statt hoher Zinsen lieber eine hohe Sicherheit befürworten, würden 28 Prozent Zinsunterschiede bis zu 40 Basispunkte hinnehmen, 20 Prozent bis zu 60 Basispunkte und immerhin noch deutliche 17 Prozent Zinsunterschiede bis zu 100 Basispunkte (= ein Prozent).

Zahlreiche Sparer hatten in den vergangenen Jahren mit den Folgen von Bankenpleiten und Bankenschließungen zu kämpfen. Sei es die isländische Kaupthing-Edge, die hohe Zinsversprechen machte und dann wegen mangelnder Liquidität verstaatlicht werden musste – sei es die deutsche noa Bank, die mit großen Worten und hohen Tagesgeldzinsen den Markt und zahlreiche Kunden eroberte und die dann von der BaFin geschlossen wurde. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht sorgte damit für großes Aufsehen, bis heute ist nicht klar, wie viel Geld die Sparer der noa Bank über die Gesetzliche Einlagensicherung hinaus überhaupt zurückerhalten haben.

70 Prozent der von Forsa im Auftrag von SAS Befragten gaben an, dass sie sich wünschen würden, dass Finanzinstitute von staatlicher Seite her "stärker an die Leine genommen werden". Dennoch vor allem die Befragten, die unter 30 Jahre sind, wollen keine stärkere Regulierung der Banken seitens des Staates.

Mona Beck, Director Financial Industries bei SAS Deutschland, zieht deshalb auch ein klares Fazit zum Umfrageergebnis:  "Die Forsa-Umfrage ist ein klarer Appell an die Banken, sich mit den Themen Risikosteuerung und Transparenz auseinanderzusetzen. Die Bankkunden haben die Krise und ihre Auswirkungen nicht vergessen – und sie wollen Gewissheit darüber, dass ihre Spareinlagen bei ihrer Bank gut aufgehoben sind. Gleichzeitig ist ihnen bewusst, dass sie die Kosten dafür zumindest teilweise selbst übernehmen müssen. Für die Banken ist das eine große Chance."

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