Fußball und Rendite: Profi-Clubs emittieren Anleihen

In der Dortmunder Innenstadt war gestern die Hölle los: Der deutsche Fußballmeister BVB Borussia erreichte in den vergangenen Tagen nicht nur die Verteidigung der deutschen Meisterschaft, sondern kehrte gestern auch mit dem am Samstagabend in einem spannenden Spiel gegen den FC Bayern München errungenen DFB Pokal in den Händen wieder in den Ruhrpott zurück. Das Spektakel war groß, viele Fans setzten die Meisterfeierlichkeiten fort und verwandelten die Dortmunder Innenstadt in ein schwarz-gelbes Farbenmeer. Aber was hat dies nun alles mit Geldanlage oder wirtschaftlichen Entwicklungen zu tun?

Fußball ist ein Milliardengeschäft. Nicht nur, was die Vermarktung von Vereinen und Fußballstars, die Ticketverkäufe, das Merchandising oder die TV-Lizenzen angeht. Hinter den Fußballvereinen stehen Unternehmen mit Problemen, die jedes andere Unternehmen auch hat. Häufig eben auch im Bereich der Finanzierung und in der Beschaffung von Kapital. Denn letztlich gilt auch im Fußball: Nur wer investiert, erzielt eine anständige Rendite. Immer mehr Fußballvereine sitzen finanziell jedoch in der Klemme und gehen verstärkt neue Wege bezüglich der Finanzierung. Immer mehr Profi-Clubs haben die Möglichkeiten des Kapitalmarkts für sich entdeckt und emittieren Fußballvereins-Anleihen mit attraktiver Rendite. So hat der FC St. Pauli kürzlich eine Anleihe im Umfang von etwa 8 Millionen Euro in zwei Tranchen am Kapitalmarkt platziert und erfolgreich emittiert. Viele Fans zeichneten das Papier mit großer Freude, schließlich lässt sich nun mit dem Lieblingsverein offenbar eine Win-Win-Situation erzielen: Zum einen verspricht der FC St. Pauli eine Verzinsung von etwa 8 Prozent, zum anderen wird das eingesammelte Kapital für den Um- und Ausbau des Fußballstadions verwendet, was letztlich wiederum den Fans zu Gute kommen soll.

Nachdem die Fananleihe des FC St. Pauli so ein großer Erfolg gewesen zu sein scheint, debattieren auch andere Clubs über die Auflage eines derartigen Finanzierungsmittels. Neben dem Hamburger Sportverein ist auch beim FC Schalke 04 über ein entsprechendes Wertpapier diskutiert worden. Dies soll sogar an der Frankfurter Börse notiert sein. Fußball-Fans dürfen also gespannt sein, ob in Zukunft nicht mehr nur das Fußball-Herz, sondern auch das Anleger-Herz höher schlagen wird.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert