Vor wenigen Wochen hat die Europäische Zentralbank (EZB) erneut an der Zinsschraube gedreht: Um der steigenden Inflation entgegen zu wirken, hat sie den Leitzins in der EU von 1,25 auf 1,50 Prozent angehoben. Wie existenzgruendung-portal.de berichtet können sich Sparer nun über höhere Zinsen freuen – für diejenigen, die einen Kredit in Anspruch nehmen möchten, wirkt sich die Zinserhöhung allerdings negativ aus.
Mit Leitzinserhöhung die Inflation bekämpfen
Bereits zum zweiten Mal innerhalb von drei Monaten hat die EZB den Leitzins angehoben. Damit soll die stetig steigende Inflation abgebremst werden, die das Leben in Deutschland immer teurer werden lässt. Das finanztagebuch.wordpress.com berichtete darüber ausführlich.
Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, liegt die Inflationsrate mittlerweile bei 2,30 Prozent – und damit schon über fünf Monate hinweg über der von der EZB festgesetzten Warnschwelle von zwei Prozent. Der sinkende Eurokurs treibt die Inflation weiter voran: Die Schuldenkrise hat Europa fest im Griff, insbesondere die Situation in Griechenland wirkt sich auf die Gemeinschaftswährung und die Inflationsrate aus. Aber auch die Angst vor einer Ausweitung der Krise, etwa auf EU-Länder wie Spanien oder Italien, heizt die brenzlige Lage weiter an.
Höhere Zinsen: Gut für Sparer, schlecht für die EU-Schuldenländer
Die EZB wirkt mit der Zinserhöhung entgegen – vermutlich soll noch dieses Jahr ein weiterer Zinsschritt folgen. Die höheren Zinsen machen Kredite teurer, da sich die Banken mit ihren Konditionen am vorgegebenen Leitzins orientieren. Damit sollen sich Unternehmen und Verbraucher mehr zurückhalten, Kredite in Anspruch zu nehmen – via Kredit zu investieren oder zu konsumieren. Die höheren Zinsen machen es jedoch auch schwieriger, in den europäischen Schuldenländern die Wirtschaft wieder anzukurbeln, wo Sparauflagen ohnehin bereits den Aufschwung abbremsen. Die „Leitzinserhöhung – Des einen Freud ist des anderen Leid“ ist auch ein Thema bei finanznachrichten.info.
Die Preissicherung hat jedoch für die EZB oberste Priorität. Es ist ein Signal an die Sparer, dass die Europäische Zentralbank als Währungshüter mit der Leitzinserhöhung gesetzt hat. Doch auch wenn die Zinsen auf Sparkonten steigen: Die Inflation gleichen nur die wenigsten Tagesgeld-Anbieter und Bankangebote aus, was auch unser Vergleich von Tagesgeld-Konditionen zeigt. Zudem steigen die Sparzinsen nur zögerlich an.
Kreditzinsen könnten künftig anziehen
Bei Krediten könnten die Konditionen künftig schlechter ausfallen aus bisher: Denn auch diese Zinsen steigen an, wenn die EZB einen erhöhten Leitzins vorgibt. Experten glauben jedoch, dass sich kurzfristig im Bereich der Ratenkredite noch keine Verteuerung ergibt. Allerdings seien durchaus höhere Dispo-Zinsen zu erwarten.