Das Statistische Bundesamt hat heute Vormittag die vorläufigen Berechnungen zur Inflationsrate im Juli 2013 bestätigt, die damit auch im Rahmen der endgültigen Berechnungen auf 1,9 Prozent liegt. Vor allem die Lebensmittelpreise sind es dabei, die den Verbrauchern in Deutschland das Leben schwer machen, stiegen sie doch binnen eines Jahres um 5,7 Prozent.
Der Anstieg der Inflationsrate im Juli dieses Jahres zeigt deutlich, dass die Preise angezogen haben, während die Verbraucherpreise im Mai 2013 bei nur 1,5 Prozent gelegen hatten und im Juni schon auf 1,8 Prozent angezogen waren. Im Vergleich zum Vormonat zog der Verbraucherpreisindex im Juli um 0,5 Prozent an. Mit dem erneuten Anstieg nähert sich die Inflationsrate wieder dem Wert von Dezember 2012, als die Inflationsrate bei 2,0 Prozent gelegen hatte.
Die Preise für Lebensmittel sind im Juli 2013 zum Teil massiv angezogen, bei Butter gab es Preiserhöhungen von 30,8 Prozent, bei den Kartoffeln von 44,4 Prozent. Und auch bei den Äpfeln mit plus 22,3 Prozent und H-Milch mit plus 18,2 Prozent gingen die Preise deutlich nach oben. Da die Auswirkungen der Flutkatastrophe, die Deutschland vor einigen Wochen in Atem hielt, noch nicht einmal annähernd in der Inflationsrate vom Juli dieses Jahres zu spüren sein dürften, ist ein weiterer, wohl auch deutlicher Anstieg der Nahrungsmittelpreise zu erwarten. Teurer waren die Lebensmittel das letzte Mal vor knapp fünf Jahren, im September 2008, als die Preise für Nahrungsmittel um plus 6,5 Prozent angestiegen waren.
Dagegen erhöhten sich die Energiepreise binnen eines Jahres deutlich niedriger mit "nur" 2,9 Prozent. Doch auch hier war es vor allem der Strompreis, der die deutschen Verbraucher weiter aufstöhnen lässt, stieg dieser doch sich im Juli 2013 gegenüber Juli 2012 um 11,9 Prozent. Bei den Preisen für feste Brennstoffe ging es um 4,9 Prozent nach oben, bei den Umlagen für Zentralheizung und Fernwärme um 2,6 Prozent. Einen Preisrückgang gab es dafür beim leichten Heizöl, hier sanken die Preise im Juli dieses Jahres um 3,6 Prozent, während die Kraftstoffe nur um 0,1 Prozent nachgaben und damit auf fast dem gleichen Stand wie im Juli des vergangenen Jahres lagen.
Verbraucherpreisindex für Deutschland Juli 2013 | ||||
Gesamtindex / Teilindex |
Gewichtung |
Index |
Veränderung |
Veränderung |
In ‰ |
In % |
|||
Gesamtindex |
1 000,00 |
106,1 |
1,9 |
0,5 |
Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke |
102,71 |
111,2 |
5,1 |
– 0,2 |
Nahrungsmittel |
90,52 |
111,2 |
5,7 |
– 0,3 |
Fleisch und Fleischwaren |
20,76 |
113,4 |
4,4 |
0,1 |
Obst |
8,76 |
120,1 |
11,3 |
– 0,7 |
Gemüse |
11,26 |
107,1 |
11,7 |
– 3,2 |
Alkoholische Getränke und Tabakwaren |
37,59 |
107,9 |
2,9 |
1,6 |
Bekleidung und Schuhe |
44,93 |
99,7 |
1,2 |
– 4,7 |
Wohnung, Wasser, Strom, Gas und andere Brennstoffe |
317,29 |
107,6 |
2,2 |
0,3 |
Nettokaltmiete |
209,93 |
103,9 |
1,4 |
0,2 |
Haushaltsenergie |
68,19 |
120,8 |
4,8 |
0,7 |
Strom |
26,21 |
123,8 |
11,9 |
0,1 |
Gas |
14,46 |
111,7 |
1,7 |
0,1 |
Leichtes Heizöl |
11,11 |
127,6 |
– 3,6 |
3,3 |
Möbel, Leuchten, Geräte und anderes Haushaltszubehör |
49,78 |
102,0 |
1,0 |
– 0,3 |
Gesundheitspflege |
44,44 |
99,5 |
– 3,7 |
0,1 |
Verkehr |
134,73 |
108,2 |
0,8 |
0,7 |
Kraftstoffe |
38,37 |
115,5 |
– 0,1 |
1,9 |
Superbenzin |
28,38 |
114,8 |
0,0 |
1,8 |
Dieselkraftstoff |
9,19 |
117,4 |
– 0,5 |
2,2 |
Nachrichtenübermittlung |
30,10 |
93,6 |
– 1,2 |
– 0,1 |
Freizeit, Unterhaltung und Ähnliches |
114,92 |
106,2 |
2,7 |
3,4 |
Pauschalreisen |
26,83 |
118,0 |
0,2 |
14,0 |
Bildungswesen |
8,80 |
96,1 |
3,2 |
0,0 |
Beherbergungs- und Gaststättendienstleistungen |
44,67 |
106,3 |
2,5 |
0,1 |
Andere Waren und Dienstleistungen |
70,04 |
104,1 |
1,6 |
0,2 |
Gesamtindex |
||||
ohne Heizöl und Kraftstoffe |
950,52 |
105,4 |
2,0 |
0,3 |
ohne Haushaltsenergie |
931,81 |
105,0 |
1,6 |
0,4 |
ohne Energie (Haushaltsenergie und Kraftstoffe) |
893,44 |
104,5 |
1,8 |
0,3 |
Waren |
479,77 |
107,7 |
2,5 |
– 0,1 |
Verbrauchsgüter |
307,89 |
112,1 |
3,3 |
0,4 |
Gebrauchsgüter mit mittlerer Lebensdauer |
91,05 |
101,8 |
1,7 |
– 2,2 |
Langlebige Gebrauchsgüter |
80,83 |
97,4 |
– 0,7 |
0,0 |
Dienstleistungen |
520,23 |
104,6 |
1,5 |
0,9 |
Quelle Zahlen: Statistisches Bundesamt (Destatis)
Autorin: Christel Weiher