Es war heute mit Spannung nach Frankfurt geblickt worden, sowohl von Finanzexperten als auch von Sparern. Der Rat der EZB war zusammengetreten, auch um über den weiteren Verlauf beim Leitzins zu beraten. Das Ende vom Lied lässt Sparer erst einmal aufatmen, es wird vorerst keine weitere Senkung des Leitzinses geben.
Die Europäische Zentralbank belässt den Leitzins für die Euro-Zone damit weiterhin auf 0,75 Prozent, auf dem historischen Tief also, auf dem sich der Hauptrefinanzierungssatz für die Euro-Zone seit der letzten Zinssenkung befindet. Am 5. Juli des vergangenen Jahres war der Leitzins von 1,00 Prozent auf nur noch 0,75 Prozent gesenkt worden. Seitdem war es zu zahlreichen Zinssenkungen für Tagesgelder wie auch für Festgeldkonten gekommen. Bislang hat jede Bank in der Zwischenzeit an der Zinsschraube gedreht und ihre Sparzinsen mehr oder weniger heftiger, teilweise sogar mehrfach, gesenkt.
Nachdem es bereits in den letzten Tagen zu erneuten Zinssenkungen gekommen war, mussten viele davon ausgehen, dass es heute zu einer weiteren Senkung des Leitzinses kommen wird. Dem war nicht so, doch die Lage ist immer noch ernst. Durch den niedrigen Leitzins benötigen viele Banken nach wie vor nicht die Einlagen ihrer Kunden für ihre Refinanzierung, wodurch der Trend auch weiterhin sinkende Zinsen für Tagesgeld und Festgeld bedeuten dürfte. Nur ein wieder steigender Leitzins würde diese Situation ändern, davon ist die EZB jedoch wohl sehr weit entfernt, den Leitzins in den kommenden Monaten anzuheben. Wahrscheinlicher ist nach wie vor, dass es in der nächsten Zeit, möglicherweise schon im Februar dieses Jahres zu einer weiteren Leitzinssenkung kommen wird als Mittel im Kampf gegen die Rezession in der Euro-Zone.