Mehr Sicherheit für Verbraucher, wenn es um ihr Geld geht, dies haben sich nicht nur die Verbraucherschützer auf den Platz geschrieben. Auch im 2009 abgeschlossenen Koalitionsvertrag ist eine größere Transparenz niedergeschrieben – die bald kommen soll. Die Koalition will die Stiftung Warentest mit 1,5 Millionen Euro im Jahr aufstocken, damit ein TÜV für Finanzprodukte aufgebaut werden kann.
Neben der Sichtung der Chancen und Risiken von Anlageprodukten soll die Stiftung Warentest zudem die Einhaltung der Informationspflichten, die für Geldinstitute mittlerweile gesetzlich festgeschrieben sind, einhalten.
Für Deutschland wäre dies ein Meilenstein. Die unabhängige Stiftung Warentest würde so eine offizielle Stellung hierzulande bekommen und damit auch für Verbraucher eine größere Bedeutung haben. Wie die Kontrolle stattfinden soll und wie die Risiken von Geldanlagen eingeschätzt werden soll, ist noch nicht bekannt. Mehr Personal soll die Aufgaben übernehmen, welche die Koalition der Stiftung nun zugedacht hat.
Die Frage ist nur: wird die Stiftung Warentest mit ihren Einschätzungen immer richtig liegen? Für Anleger kommen dabei nicht ganz ungetrübte Erinnerungen auf. Die Zeitschrift "Finanztest" die aus dem Hause Stiftung Warentest kommt, hatte einstmals das Tagesgeld der noa Bank mehrmals durch positive Bewertungen „empfohlen“, nur wenige Monate später wurde die Bank durch die Bankenaufsicht geschlossen. Bis heute steht die Frage im Raum, ob einfach nicht ganz genau hingesehen wurde und sich Finanztest durch die hohen Zinsen, welche die noa Bank anbot, blenden ließ.
Damit die angedachte Idee des TÜV für Finanzprodukte auch wirklich zum Sicherheits- und Risikomaßstab der Verbraucher werden kann, sollte deshalb auch das Testsystem selbst noch einmal überdacht werden, damit Verbraucher nicht durch gute Testergebnisse inspiriert ihr Geld anlegen und dieses dann, wie im Falle der noa Bank, verlieren.