Eine Studie der Allianz Lebensversicherung AG gibt Aufschluss über das Sparverhalten der Deutschen während der wachsenden Unsicherheiten durch die anhaltende Staatsschuldenkrise in Europa. Insbesondere werden neben Deutschland auch noch Frankreich und Italien betrachtet. Allen drei Ländern wird ein recht hoher Anteil an Sparern und somit eine hohe Sparquote attestiert.
So liegt der Spareranteil in Deutschland bei mehr als 70 Prozent, in Italien bei 55 Prozent. Der Anteil ist insgesamt also vergleichsweise hoch, doch die Spannweite durchaus recht unterschiedlich. Auch beim Verhalten der Sparer gibt es Differenzen: Während in Deutschland viel Wert auf regelmäßiges Sparen gelegt wird, ist bei Franzosen und Italienern die Regelmäßigkeit eher unbeliebt.
Interessant ist die Frage, wie die Zuspitzung der europäischen Schuldenkrise das Sparverhalten der verschiedenen Nationalitäten verändert oder ob sie überhaupt einen Einfluss gehabt hat. Für Deutschland ist kaum eine Änderung zu verspüren. Unbeirrt geben über 80% der Befragten zu Protokoll, dass sie nichts an ihrem Sparverhalten aufgrund der genannten Aspekte verändert haben. In Italien und Frankreich sieht dies deutlich anders aus, hier wird aufgrund der aktuellen Entwicklung eine Änderung des Sparverhaltens festgestellt: Es wird zwar weiterhin gespart, aber viel weniger als zuvor.
Der wichtigste Grund dafür, dass Italiener und Franzosen angesichts der Staatsschuldenkrise weniger sparen, liegt nach der Allianz Studie in der Veränderung der persönlichen wirtschaftlichen Situation. Allgemein sind Gründe für das Sparen der Aufbau eines Sicherheitspolsters für Notsituationen, die Altersvorsorge oder ein Polster zur Finanzierung der Ausbildung der Kinder. Wichtigstes Anlagekriterium bleibt weiterhin die Sicherheit, bestätigt die Studie. Insgesamt drückt sich dies wohl auch durch die in der Vergangenheit gestiegene Beliebtheit von Tagesgeld- und Festgeldkonten aus, die neben einer attraktiven Verzinsung auch dem Kriterium der Sicherheit eher gerecht werden.