Das britische Pfund setzt seinen Aufwärtstrend fort. Am Dienstag erreichte es mit 1,4355 US-Dollar den höchsten Stand seit dem Brexit-Referendum im Juni 2016. Grund sind unter anderem Vermutung, dass die Bank of England den britischen Leitzins bald anheben wird. Befeuert werden diese Vermutungen durch gestiegene Löhne.
Das britische Pfund steigt auf 1,4355 US-Dollar
Das britische Pfund ist bei Anlegern wieder beliebt. Es steht so gut um die Währung wie seit dem Brexit-Referendum nicht mehr. Damals brach das Pfund von knapp 1,48 US-Dollar auf unter 1,30 US-Dollar ein. Seinen Tiefststand nach dem Referendum erreichte es Anfang 2017, als es auf 1,2038 US-Dollar fiel.
Im Anschluss setzte jedoch eine stetige Erholung ein. Seit über einem Jahr lässt sich ein Aufwärtstrend beobachten, der nun zu dem Stand von 1,4355 US-Dollar führte.
Letzte Zinserhöhung im November 2017
Als Reaktion auf das Brexit-Referendum hatte die Bank of England den britischen Leitzins von 0,50 Prozent auf 0,25 Prozent gesenkt. Im November 2017 wurde er jedoch wieder auf 0,50 Prozent angehoben. Es war die erste Erhöhung des Leitzinses seit der Finanzkrise 2017.
Damals begründete Notenbankchef Mark Carney den Schritt mit den Worten, einer Überhitzung der Wirtschaft müsse entgegengewirkt werden. Als Voraussetzung für eine weitere Anhebung des Leitzinses nannte er, dass sich die Wirtschaft so entwickeln müsse wie bisher.
Lohnsteigerung höher als Inflation
Im Mai 2018 soll nun aller Voraussicht nach die nächste Anhebung des britischen Leitzinses stattfinden. Angeheizt werden diese Vermutungen durch Berechnungen britischer Ökonomen. Wie der „Guardian“ berichtet, sollen die Löhne um 2,8 bis drei Prozent gestiegen sein, während die Inflation nur um 2,7 Prozent zulegte.
Die Commerzbank-Analystin Thu Lan Nguyen sagte außerdem: „Ein wichtiger Treiber der Pfund-Stärke ist zweifellos die Geldpolitik. Eine weitere Zinserhöhung der Bank of England im Mai ist an den Märkten mittlerweile nahezu voll eingepreist.“
Was bedeutet das für Sparer?
Sparer können zum einen durch ein Fremdwährungskonto von der Kursentwicklung einer Währung profitieren. Zum anderen könnte eine weitere Erhöhung des britischen Leitzinses auch die Europäische Zentralbank (EZB) dazu motivieren, den Europäischen Leitzins anzuheben. Dieser liegt derzeit bei 0,0 Prozent und führt dazu, dass Sparer es schwer haben, lukrative Tages- und Festgelder zu finden.
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Weiterführende Links
Handelsblatt – Pfund Sterling steigt auf höchsten Stand seit Brexit-Referendum
N-tv – Dienstag, 17. April 2018: Der Börsen-Tag