Niedrige Zinsen: Haushalte passen ihr Sparverhalten an

Die Studie „Private Haushalte und ihre Finanzen“ (PHF) ergab, dass 2016 deutlich mehr Sparer als noch 2014 weiterhin mit niedrigen Zinsen rechnen. Die Studie ging außerdem der Frage nach, ob die veränderten Erwartungen das Sparverhalten verändern würden. Das Ergebnis: Ja, deutsche Sparer passen ihr Verhalten an. 2.800 Haushalte nahmen an der Befragung teil.

96,5 Prozent glauben nicht an höhere Zinsen

96,5 Prozent der Befragten gingen davon aus, dass die Zinsen noch für mindestens ein Jahr niedrig bleiben würden. In der PHF-Studie 2014 waren es deutlich weniger. Nur 65,4 Prozent der Befragten gaben damals an, mit weiterhin niedrigen Zinsen zu rechnen. Über die Hälfte der Befragten vermuteten 2016 sogar, dass die Zinsen noch mindestens drei Jahre nicht steigen würden. Von steigenden Zinsen in den kommenden zwölf Monaten gingen 2016 nur noch 3,5 Prozent aus. 2014 waren es noch 10 Prozent.

Rund die Hälfte der Befragten hat das Sparverhalten verändert

36,1 Prozent der Befragten gaben 2016 an, weniger oder gar nicht mehr zu sparen. 2014 waren es nur 15,9 Prozent. 16,5 Prozent der Befragten gaben außerdem an, dass sie ihr Geld nun anders anlegen würden. 2014 taten dies nur 7,6 Prozent.
Quelle: Deutsche Bundesbank
Quelle: Deutsche Bundesbank
Insgesamt hab rund die Hälfte der Befragten ihr Sparverhalten verändert. Damit hat sich ihr Anteil gegenüber 2014 mehr als verdoppelt.

Zinserwartungen sind ein wichtiger Faktor beim Sparverhalten

Wenig überraschend ist, dass sich nicht nur das aktuelle Zinsniveau auf das Sparverhalten auswirkt. Es spielt auch eine wichtige Rolle, welche Entwicklung die Sparer bei den Zinsen erwarten. Nur wenige Sparer (15 Prozent), die an steigende Zinsen glauben, geben an, weniger oder gar nicht mehr zu sparen. Anders bei den Sparern, die an ein langanhaltendes Zinstief glauben: Bei ihnen geben 40 Prozent an, weniger oder gar nicht mehr zu sparen. 17 Prozent dieser Gruppe gaben zudem an, ihr Geld anders als zuvor anzulegen. Bei der Gruppe, die an steigende Zinsen glaubt, waren es nur 11 Prozent.

Auswirkungen zeigen sich bereits

Am Finanzmarkt zeigt sich das veränderte Verhalten beispielsweise an folgen Punkten: Die Nachfrage nach langfristige Sparanlagen mit mehr als drei Monaten Kündigungsfrist ging zwischen 2014 und 2016 um 30 Prozent zurück. Bei kurzfristigen Anlagen wie Sichteinlagen zeigte sich hingegen eine Zunahme des Volumens um 22 Prozent. Bei Aktien und Investmentfonds stieg das Volumen um 13 bzw. 17 Prozent. Sparer, die weiterhin auf Anlageformen wie Tages- oder Festgeld setzen wollen, tuen also gut daran, verschiedene Angebote zu vergleichen. Gute Zinsen gibt es beispielsweise noch immer bei vielen Banken, die mit Zinsbrokern wie Zinspilot oder WeltSparen kooperieren. Beim Oney Bank Festgeld erhalten Anleger derzeit beispielsweise bei einer Laufzeit von 12 Monaten 1,22 Prozent Zinsen für bis zu 100.000 Euro.
Weiterführende Links Deutsche Bundesbank – Sparverhalten im Niedrigzinsumfeld