Düstere Aussichten für Sparer: EZB-Leitzins bleibt bei Null

Der EZB-Leitzins bleibt erwartungsgemäß auf seinem Rekordtief von 0,0 Prozent. Das haben die Euro-Wächter in ihrer gestrigen Ratssitzung entschieden. Ebenfalls unverändert bleibt der Einlagezins, Banken müssen auch weiterhin 0,4 Prozent auf ihr bei der EZB geparktes Geld zahlen. Mit ihrer expansiven Geldpolitik will die EZB die Inflationsrate nach oben treiben und damit die Wirtschaft wieder ankurbeln. Bewegung gab es zwar, allerdings nur beim DAX, der deutsche Aktienindex ging auf Talfahrt und rutschte zeitweise mit 1,7 Prozent ins Minus. Ähnlich sieht es bei der Zinsentwicklung für private Sparer aus, diese müssen sich auch weiterhin auf sinkende Renditen einstellen.

Gedämpfte Zinsaussichten für private Anleger

Die Entscheidung der EZB nimmt auch Einfluss auf die Zinsen für die Einlagen deutscher Sparer. Für diese geht es seit 2008 konsequent bergab. Auch in dieser Woche gab es Zinssenkungen beim Tagesgeld und Festgeld. Neben der Alior Bank und Crédit Agricole hat die niederländische MoneYou zum Rotstift gegriffen und einige Prozentpunkte weggestrichen. Und der Trend hält weiter an. Verbraucher können sich dem Teufelskreis der Niedrigzinsen kaum entziehen. Einen kleinen Lichtblick bieten aktuell Festgelder von Banken aus dem europäischen Ausland. Mit der Transformation der Ersparnisse auf längerfristige Geldanlagen können Sparer die Zinsflaute etwas abfedern. Angeboten werden die Festgelder über deutsche Zinsbroker wie WeltSparen, Zinspilot sowie Savedo. Auf allen Zinsportalen gibt es aktuell Bonusaktionen, mit denen Sparer zusätzlich eine Renditespritze erhalten. Bis zu 100 Euro extra gibt es für Neu- und teilweise auch Bestandskunden.

Anleihekaufprogramm noch bis März 2017 im EZB-Programm

Das Quantitative Easing (QE) wird weiter fortgesetzt. Bis Ende März 2017 sollen monatlich Wertpapiere im Wert von 80 Milliarden Euro gekauft werden. Darunter finden sich auch Schuldtitel von Unternehmen, die teilweise auch von der Niedrigzinspolitik profitieren. Henkel und Sanofi sind die ersten Privat-Unternehmen Europas, die Anleihen mit negativer Rendite emittiert haben. Anleger müssen dafür bezahlen, den Unternehmen Geld zu leihen.