In zwei Tagen tritt der Rat der Europäischen Zentralbank wieder zusammen und während noch in der Öffentlichkeit die mögliche Veröffentlichung der EZB-Ratssitzungsprotokolle diskutiert wird, wird ein Thema inzwischen vernachlässigt: die mögliche weitere Senkung des Leitzinssatzes durch die EZB.
Dabei ist es doch der Leitzins für die Euro-Zone, der vor allem die Gemüter der Sparer in Deutschland bewegt, der mittlerweile auf nur noch 0,50 Prozent steht und die Zinsen für Tagesgeldkonten wie auch für Festgelder massiv nach unten getrieben hat. Eine weitere Senkung des Leitzinssatzes auf ein neues historisches Tief würde möglicherweise einen weiteren massiven Zinsrutsch und noch mehr Verluste für die Sparer bedeuten.
Dies bedeutet für Sparer auch, dass es vielleicht an der Zeit ist, sich gut zu überlegen, wie und wo sie ihr Geld anlegen und wie hoch sowohl auf der einen Seite die Rendite, und auf der anderen Seite die Sicherheit sein soll, die ihre Geldanlage begleiten. Natürlich ist das Tagesgeld nach wie vor eine wichtige Anlageart – ungeachtet der derzeit alles andere als üppigen Zinsen. Nach wie vor spielen Tagesgeldkonten eine wichtige Rolle bei der kurzfristigen Geldanlage, da sie angespartes Geld liquide und damit jederzeit abrufbar halten.
Und auch das Festgeld spielt nach wie vor eine Rolle, auch wenn dort die Zinsen inzwischen recht im Tal angekommen sind. Festgeldkonten bieten Sparern jedoch die Möglichkeit, einen bestimmten Betrag über eine bestimmte Laufzeit zu festen Zinsen anzulegen – und damit nicht von den ständigen Zinsänderungen auf dem Markt abhängig zu sein. Zu lange sollte man sein Geld indes derzeit eher nicht auf einem Festgeldkonto anlegen, da sich früher oder später die Zinsen wieder ändern werden und es zu einer Zinswende kommen wird. Deshalb ist es möglicherweise empfehlenswert, sich Festgelder mit einer Laufzeit von maximal drei Jahren zu suchen.
Ganz den Kopf in den Sand stecken sollten die Sparer deshalb hierzulande nicht, sondern zugleich auch den weiteren positiven Effekt sehen, den Tagesgeld und Festgeldkonten bieten: die doch recht hohe Sicherheit, die andere, renditeorientiertere Anlagearten, nicht bieten können.