Der August 2013 könnte zu einem jener Monate werden, in dem es einen erneuten massiven Zinsrutsch nach unten gegeben hat. Während bislang zwei Banken die Zinsen für ihr Tagesgeld gesenkt haben, haben gleich vier Banken die Zinsen für ihre Festgelder gesenkt – weitere Zinssenkungen anderer Banken nicht ausgeschlossen.
Festgeldzinsen sind damit weiter im Sinkflug, ein Ende der negativen Zinsspirale noch lange nicht in Sicht. Denn: während der Leitzins zwar aktuell keine weitere Senkung hinnehmen musste und damit vorerst weiter auf 0,50 Prozent verharrt, steht die nächste Leitzinssenkung möglicherweise doch bald vor der Tür. So hat EZB-Direktoriumsmitglied Peter Praet laut der Nachrichtenagentur Reuters eine weitere Zinssenkung nicht ausgeschlossen. Wie Reuters schreibt, hat sich Praet dem Forschungsportal Vox gegenüber recht deutlich geäußert: "Weitere Senkungen der Leitzinsen bleiben eine Option für die EZB, wenn die Inflationsaussichten dies rechtfertigen".
Damit geht erneut ein Mitglied des EZB-Direktoriums an die Öffentlichkeit, und äußert sich zu zukünftigen Entscheidungen. Immer mehr wird damit deutlich, dass auch die Europäische Zentralbank wohl bald auf das Veröffentlichen der Sitzungsprotokolle setzen wird, wie es die anderen großen Notenbanken bereits seit längerem durchführen.
Für Sparer zieht sich durch solche Ankündigungen indes immer mehr die Schlinge um den Hals zu. Die Zinssenkungen für Festgeldkonten im August dieses Jahres von der SWK Bank, von MoneYou, von C&A Money mit ihren Sparbriefen und den drastischen Zinsschritten beim AS Privatbank Festgeld sprechen dabei eine deutliche Sprache. Die deutschen Sparer werden sich auf einen weiteren Zinsrutsch einstellen müssen, beim Festgeld wie auch beim Tagesgeld – und eine Zinswende ist noch lange nicht in Sicht. Ein Lichtblick sind da Produkte wie das Festgeldkonto der Südtiroler Sparkasse, welches unseren Festgeldvergleich für alle angebotenen Laufzeiten von 12 bis 48 Monaten mit Zinsen von 1,75 bis 2,50 % p.a. anführt.
Was die Anleger dagegen tun können? Dies ist eine gute Frage. Alles Geld, das man anlegen kann, nun auf einen Schlag nur noch auf Risikoanlagen zu setzen, wird sich am Ende möglicherweise weniger auszahlen als das Aufteilen der Anlage auf verschiedene Risikostufen von sicher (Tagesgeld und Festgeld, zumindest bis zur Einlagensicherungssumme von 100.000 Euro je Kunde, gilt in der ganzen Europäischen Union) bis mittlerem und hohem Risiko anzulegen. Wer zum Beispiel ein Händchen für Währungen hat, der kann mit Forex sein Glück versuchen und bei einem guten Forex-Broker ein entsprechendes Konto eröffnen. Wem die Anlage in Aktien und Wertpapiere eher liegt, der kann sich indes mit einem Depotrechner auf die Suche nach einem günstigen Wertpapierdepot begeben und zumindest einen Teil seines Geldes in Aktien, Fonds und andere Wertpapiere anlegen.
Autorin: Christel Weiher