Im Juni 2013 sind die Preise für Lebensmittel im Vergleich zum Vorjahresmonat drastisch gestiegen und trieben damit die Inflationsrate hoch, die mittlerweile wieder auf 1,8 Prozent liegt. Damit steigt der Verbraucherpreisindex langsam wieder auf ein Niveau, das vielen Bürgern heftiges Kopfzerbrechen bereitet hat. Nach Dezember des vergangenen Jahres ist die Teuerungsrate von Juni 2013 die höchste der vergangenen Monate.
Neben den Lebensmitteln waren es vor allem die Preiserhöhungen im Bereich Energie, welche die Inflationsrate nach oben getrieben haben, ein Ende des Trends ist hier jedoch noch nicht in Sicht, die Verbraucherpreise werden wohl auch in den kommenden Monaten steigen. Gerade für Lebensmittel sind auch aufgrund der Flutkatastrophe in vielen Teilen Deutschlands weiter steigende Preise zu erwarten.
Insgesamt stiegen die Lebensmittelpreise um durchschnittlich 5,4 Prozent an binnen eines Jahres, und überholten damit sogar die Preissteigerungen im Bereich Energie, die im Juni 2013 bei 3,0 Prozent im Durchschnitt lagen. Erhöht haben sich die Preise bei den Speisefetten und Speiseölen um 13,0 Prozent, wobei Butter an der Teuerung den meisten Anteil hatte mit gleich 27,1 Prozent. Gestiegen sind auch die Preise für Gemüse um 10,4 Prozent, woran die Kartoffeln mit gleich 35,2 Prozent ihren Hauptanteil daran trugen. Beim Obst stiegen die Preise um 9,2 Prozent, mit 21,1 Prozent stiegen hierbei die Preise für Äpfel am meisten. Und auch für Molkereiprodukte und Eier gingen die Preise mit 5,3 Prozent nach oben, beim Fleisch und Fleischwaren stiegen die Preise binnen eines Jahres um 5,0 Prozent an. Beim Brot und bei Getreideerzeugnissen gab es einen Anstieg von 2,2 Prozent.
Bei den Preisen für Energie war es vor allem der Strompreis, der gegenüber dem Juni 2012 um 12,0 Prozent anstieg. Als Grund hierfür nennt das Statistische Bundesamt die Erhöhung der EEG-Umlage auf Anfang dieses Jahres. Einen Anstieg um 4,3 Prozent gab es indes bei den festen Brennstoffen, die Umlagen für Zentralheizung und Fernwärme stiegen um 2,9 Prozent und der Preis für Gas stieg um 1,6 Prozent. Einen leichten Preisrückgang gab es hingegen bei den Mineralölprodukten, die sich um 1,2 Prozent erholten, darunter das leichte Heizöl am stärksten mit einem Minus von immerhin 2,4 Prozent und die Kraftstoffe mit einem leichten Minus von 0,8 Prozent.
Verbraucherpreisindex für Deutschland Juni 2013 |
||||
Gesamtindex / Teilindex |
Gewichtung |
Index |
Veränderung |
Veränderung |
In ‰ |
In % |
|||
Gesamtindex |
1 000,00 |
105,6 |
1,8 |
0,1 |
Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke |
102,71 |
111,4 |
4,7 |
0,4 |
Nahrungsmittel |
90,52 |
111,5 |
5,4 |
0,4 |
Fleisch und Fleischwaren |
20,76 |
113,3 |
5,0 |
– 0,1 |
Obst |
8,76 |
121,0 |
9,2 |
1,3 |
Gemüse |
11,26 |
110,6 |
10,4 |
0,4 |
Alkoholische Getränke und Tabakwaren |
37,59 |
106,2 |
1,3 |
0,2 |
Bekleidung und Schuhe |
44,93 |
104,6 |
1,7 |
– 1,4 |
Wohnung, Wasser, Strom, Gas und andere Brennstoffe |
317,29 |
107,3 |
2,2 |
0,1 |
Nettokaltmiete |
209,93 |
103,7 |
1,3 |
0,1 |
Haushaltsenergie |
68,19 |
120,0 |
5,1 |
– 0,1 |
Strom |
26,21 |
123,7 |
12,0 |
0,0 |
Gas |
14,46 |
111,6 |
1,6 |
0,2 |
Leichtes Heizöl |
11,11 |
123,5 |
– 2,4 |
– 0,7 |
Möbel, Leuchten, Geräte und anderes Haushaltszubehör |
49,78 |
102,3 |
1,1 |
0,0 |
Gesundheitspflege |
44,44 |
99,4 |
– 3,7 |
0,1 |
Verkehr |
134,73 |
107,4 |
0,8 |
0,0 |
Kraftstoffe |
38,37 |
113,4 |
– 0,8 |
0,0 |
Superbenzin |
28,38 |
112,8 |
– 0,5 |
0,2 |
Dieselkraftstoff |
9,19 |
114,9 |
– 1,3 |
– 0,5 |
Nachrichtenübermittlung |
30,10 |
93,7 |
– 1,3 |
– 0,1 |
Freizeit, Unterhaltung und Ähnliches |
114,92 |
102,7 |
3,2 |
1,1 |
Pauschalreisen |
26,83 |
103,5 |
3,3 |
5,0 |
Bildungswesen |
8,80 |
96,1 |
3,2 |
0,1 |
Beherbergungs- und Gaststättendienstleistungen |
44,67 |
106,2 |
2,3 |
0,5 |
Andere Waren und Dienstleistungen |
70,04 |
103,9 |
1,5 |
– 0,3 |
Gesamtindex |
||||
ohne Heizöl und Kraftstoffe |
950,52 |
105,1 |
2,0 |
0,1 |
ohne Haushaltsenergie |
931,81 |
104,6 |
1,7 |
0,2 |
ohne Energie (Haushaltsenergie und Kraftstoffe) |
893,44 |
104,2 |
1,7 |
0,1 |
Waren |
479,77 |
107,8 |
2,3 |
– 0,1 |
Verbrauchsgüter |
307,89 |
111,6 |
3,0 |
0,2 |
Gebrauchsgüter mit mittlerer Lebensdauer |
91,05 |
104,1 |
1,8 |
– 0,8 |
Langlebige Gebrauchsgüter |
80,83 |
97,4 |
– 0,7 |
– 0,3 |
Dienstleistungen |
520,23 |
103,7 |
1,6 |
0,4 |
Quelle Zahlen: Statistisches Bundesamt (Destatis)