Im Jahr 2012 lag die Inflationsrate aufs Gesamtjahr betrachtet bei 2,0 Prozent. Noch im Dezember war der Verbraucherpreisindex auf 2,1 Prozent angestiegen. In diesem Jahr kommt jedoch die Kehrtwende, die Inflation schwächt sich weiter ab, die Inflationsrate im März 2013 liegt bei nur noch 1,4 Prozent. Damit bestätigte das Statistische Bundesamt heute zugleich seine vorläufigen Berechnungen von Anfang April.
Während die Inflationsrate im Februar noch auf 1,5 Prozent lag und im Januar sogar auf 1,7 Prozent, könnte der weitere Jahresverlauf für die Inflationsrate durchaus positiv sein. Dies würde natürlich auch die Sparer freuen, für die es aufgrund der niedrigen Zinsen immer schwerer wird, einen Ausgleich der Inflation zu schaffen. Während im vergangenen Jahr die zwei Prozent bei Tagesgeldkonten von Direktbanken gang und gäbe waren, sind die Zinsen in diesem Jahr deutlich unter diese Marke gesunken – und sinken weiter. Am 15. April wird das letzte Angebot mit zwei Prozent Zinsen p.a. wegfallen, die Wüstenrot direct senkt die Tagesgeldzinsen für ihr Neukundenangebot auf dann nur noch 0,75 Prozent p.a.
Die abschwächende Inflationsrate im März 2013 hat ihren Grund vor allem auch in den sinkenden Preisen im Bereich der Mineralölprodukte. Dort gab gab es einen Preisrückgang von insgesamt 6,5 Prozent, die Preise für Kraftstoffe sanken dabei nach starken Preisanstiegen in den vergangenen Monaten um 6,7 Prozent, der Preis für leichtes Heizöl sank um 6,2 Prozent.
Einen Anstieg gab es hingegen bei der Haushaltsenergie, die damit auch weiter der Inflationstreiber Nummer 1 geblieben ist. So stiegen im März die Umlagen für Zentralheizung und Fernwärme um 4,8 Prozent und bei den festen Brennstoffen um 3,5 Prozent, beim Strom gab es mit einem Preisanstieg von 12,4 noch einmal einen starken Preisschub. Aufgrund der unterschiedlichen Entwicklung der Preise für Mineralölprodukte und für Haushaltsenergie gab es im März dieses Jahres im Gesamtbereich Energie einen Anstieg von nur 0,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Dies wirkte sich laut Destatis auch preisdämpfend aus, ohne Einberechnung der Energie hätte die Inflationsrate im März sogar auf 1,6 Prozent gelegen.
Neben den Preisen für die Haushaltsenergie stiegen im vergangenen Monat auch die Preise für Nahrungsmittel an. Hier gab es insgesamt eine Preissteigerung von 3,7 Prozent gegenüber dem Vergleichsmonat März 2012. Deutlich teurer wurden Obst mit einem Preisplus von 9,7 Prozent und Fleisch und Fleischwaren mit einem Preisanstieg von 5,7 Prozent. Ebenfalls stiegen die Preise an für Fisch und Fischwaren mit 2,9 Prozent, für Brot und Getreideerzeugnisse mit 2,6 Prozent und für Süßwaren mit 2,2 Prozent. Deutliche Preisnachlässe gab es indes beim Kaffee, hier sanken die Preise für Bohnenkaffee um 5,3 Prozent und Kaffeepads oder Kaffeekapseln um 3,1 Prozent. Die weiteren Preiserhöhungen und Preissenkungen beim Verbraucherpreisindex 2013 sind in der unten angeführten Tabelle des Statistischen Bundesamtes zu finden.
Verbraucherpreisindex für Deutschland März 2013 | ||||
Gesamtindex / Teilindex |
Gewichtung |
Index |
Veränderung |
Veränderung |
In ‰ |
In % |
|||
Gesamtindex |
1 000,00 |
105,6 |
1,4 |
0,5 |
Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke |
102,71 |
109,9 |
3,2 |
0,7 |
Nahrungsmittel |
90,52 |
109,9 |
3,7 |
0,9 |
Fleisch und Fleischwaren |
20,76 |
113,3 |
5,7 |
0,5 |
Obst |
8,76 |
114,7 |
9,7 |
0,5 |
Gemüse |
11,26 |
108,2 |
2,1 |
4,3 |
Alkoholische Getränke und Tabakwaren |
37,59 |
105,7 |
1,1 |
0,1 |
Bekleidung und Schuhe |
44,93 |
107,1 |
2,2 |
5,9 |
Wohnung, Wasser, Strom, Gas und andere Brennstoffe |
317,29 |
107,2 |
2,0 |
– 0,1 |
Nettokaltmiete |
209,93 |
103,4 |
1,3 |
0,1 |
Haushaltsenergie |
68,19 |
120,9 |
4,7 |
– 0,3 |
Strom |
26,21 |
123,1 |
12,4 |
0,4 |
Gas |
14,46 |
111,5 |
1,1 |
0,0 |
Leichtes Heizöl |
11,11 |
130,0 |
– 6,2 |
– 3,1 |
Möbel, Leuchten, Geräte und anderes Haushaltszubehör |
49,78 |
102,0 |
1,1 |
0,3 |
Gesundheitspflege |
44,44 |
99,0 |
– 3,7 |
0,2 |
Verkehr |
134,73 |
107,0 |
– 1,1 |
– 0,9 |
Kraftstoffe |
38,37 |
112,3 |
– 6,7 |
– 3,4 |
Superbenzin |
28,38 |
111,2 |
– 6,3 |
– 3,3 |
Dieselkraftstoff |
9,19 |
114,8 |
– 8,0 |
– 4,0 |
Nachrichtenübermittlung |
30,10 |
93,9 |
– 1,5 |
0,1 |
Freizeit, Unterhaltung und Ähnliches |
114,92 |
103,5 |
3,3 |
1,4 |
Pauschalreisen |
26,83 |
114,9 |
9,7 |
5,6 |
Bildungswesen |
8,80 |
95,9 |
– 0,6 |
0,1 |
Beherbergungs- und Gaststättendienstleistungen |
44,67 |
105,3 |
2,2 |
0,5 |
Andere Waren und Dienstleistungen |
70,04 |
104,0 |
1,6 |
0,2 |
Gesamtindex |
||||
ohne Heizöl und Kraftstoffe |
950,52 |
105,0 |
1,9 |
0,7 |
ohne Haushaltsenergie |
931,81 |
104,4 |
1,2 |
0,5 |
ohne Energie (Haushaltsenergie und Kraftstoffe) |
893,44 |
104,1 |
1,6 |
0,7 |
Waren |
479,77 |
107,7 |
1,4 |
0,4 |
Verbrauchsgüter |
307,89 |
111,0 |
1,6 |
– 0,3 |
Gebrauchsgüter mit mittlerer Lebensdauer |
91,05 |
105,3 |
2,1 |
2,9 |
Langlebige Gebrauchsgüter |
80,83 |
97,9 |
– 0,2 |
0,2 |
Dienstleistungen |
520,23 |
103,6 |
1,5 |
0,5 |
Quelle Zahlen: Statistisches Bundesamt (Destatis)
Für Verbraucher ist es trotz der Abschwächung der Inflationsrate nach wie vor wichtig, sich Sparprodukte und Anlagemöglichkeiten zu suchen, die einen Ausgleich der Preissteigerungen möglich machen. Hier kommt es dann jedoch darauf an, wie wichtig die Sicherheit der genutzten Anlage sein soll. Je höher die Sicherheit der Einlagen, desto niedriger sind derzeit oftmals die Zinsen. Wer jedoch sein Geld nicht unbedingt ganz risikolos anlegen möchte, um einen deutlichen Ertrag über der Inflationsrate zu erwirtschaften, der findet derzeit vor allem bei Aktienanlagen gute Chancen für eine renditestarke Anlage.
Aber auch hier gilt es, nicht blind den Aussagen von Finanzberatern und schon gar nicht blind der Werbung zu vertrauen, sondern sich gründlich über entsprechende Möglichkeiten für Aktienanlagen zu informieren. Sehr interessant ist dabei die gegenwärtig noch laufende Aktion des Sparkassen Brokers, der für Neukunden noch bis zum 30. Juni 2013 ein Orderguthaben von 300 Euro anbietet. Mehr Informationen zu dieser Orderguthaben-Aktion von S Broker finden Sie hier.