Private Geldanlage: Vorsicht vor Gedenkmedaillen

Derzeit schaut alles nach Polen und in die Ukraine: Die Fußball-Europaweltmeisterschaft fesselt jeden Fußballinteressierten, regelmäßig findet man sich zum Public Viewing zusammen, um die eigene Mannschaft anzufeuern, und anschließend wird noch lange zusammen gefeiert oder fahnenschwenkend durch die Straßen gefahren. Diese sportlichen Großereignisse, von denen in diesem Sommer mit den Olympischen Spielen auch noch ein Weiteres im medialen Mittelpunkt stehen wird, sind einzigartige Erlebnisse für Sportfans. Seit dem vor einigen Jahren zudem die Entwicklung stattgefunden hat, dass man diese Erlebnisse nicht mehr alleine vor dem Fernseher, sondern in einer großen Gemeinschaft teilt, ist auch ein neuer Markt entstanden. Auch eine Industrie, auf die man nicht sofort bei diesen Anlässen denken würde, richtet ihr Augenmerk auf diese Ereignisse: die Münzprägung. Der Bankenverband warnt bereits jetzt davor, sich vorschnell von Anbietern dazu überzeugen zu lassen, Gedenkmedaillen oder Münzen aus Anlass von Sportereignissen zu kaufen. Die Gedenkprägungen für den Privatmann strahlen anfangs natürlich einen hohen Wert aus, schließlich bestehen sie aus Edelmetall und haben derzeit demnach gute Wertentwicklungschancen. Die Werbung für die Münzen und Medaillen, die häufig mit den Prädikaten „Sonderprägung“, „streng limitiert“ oder „künftige Rarität“ wirbt, tut ihr Übriges. Viele private Anleger kaufen derartige Münzen und Medaillen, ohne die Konsequenzen und die tatsächlichen Chancen auf eine positive Wertentwicklung zu berücksichtigen. Bei Münzen ist dies noch ein eingeschränktes Risiko. Schließlich sind viele Anbieter staatlich kontrolliert bzw. der Staat stellt die Gedenkmünzen selbst her. Außerdem ist das Risiko, das man mit diesen Münzen eingeht auch eher gering. Man erhält diese meistens zu ihrem tatsächlichen Wert und kann damit auch jederzeit bezahlen – denn auch diese Münzen sind gesetzlich akzeptierte Zahlungsmittel. Bei Medaillen ist dies hingegen keinesfalls so. Diese Souvenirs kann jedermann herstellen – eine staatliche Regulierung oder Kontrolle gibt es nicht. Der Währungsbezug ist nicht gegeben, und wenn man eines Tages die Medaille verkaufen will, ist die Überraschung oft groß. Der Materialwert ist häufig das einzige, was dem Eigentümer übrig bleibt. Für die Einschmelzkosten muss er sogar noch selbst in die Tasche greifen.

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