Verbraucherpreise gegenüber September gesunken

Die Inflationsrate in Deutschland verblieb auch im Oktober 2014 auf niedrigem Niveau. Wie die vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes ergaben, wird der Verbraucherpreisindex für den laufenden Monat auf voraussichtlich 0,8 Prozent liegen. Damit bewegt sich bei der Jahresteuerungsrate weiter nichts nach oben. Die jährliche Inflationsrate bleibt damit erneut einen weiteren Monat auf diesem niedrigen Wert. Gegenüber September 2014 ist die Inflationsrate im Oktober sogar gesunken.

Preisentwicklung kommt nicht in die Gänge

Wieder vergeht ein Monat, in dem die Inflationsrate auf nur 0,8 Prozent liegt. Damit ist erneut das Ziel der Preisstabilität verfehlt und dies mehr als deutlich. Noch ist Deutschland zwar ein ganzes Stück von einer Deflation entfernt, gehalten werden die Verbraucherpreise jedoch nur noch noch vom Anstieg der Dienstleistungen und Nettokaltmieten. Werden aber nach unten gedrückt durch die weiter sinkenden Preise für Energie. Damit kommt die Preisentwicklung in Deutschland weiter nicht in die Gänge.
Gesamtindex/ Teilindex Gewichtung in Promille Juli 2014 August 2014 September 2014 Oktober 2014*
Gesamtindex 1000 0,8 0,8 0,8 0,8
Waren 479,77 0,1 0,2 0,3 -0,1
darunter:
Energie ** 106,56 -1,5 -1,9 -2,2 -2,3
Nahrungsmittel 90,52 0,1 0,3 0,9 0,7
Dienstleistungen 520,23 1,5 1,4 1,5 1,7
darunter:
Wohungsmiete *** 209,93 1,4 1,5 1,4 1,6
Quelle: Destatis

Rückgang gegenüber Vormonatswert

Gegenüber dem Vormonat September musste das Statistische Bundesamt sogar ein negative Teuerung von minus 0,3 Prozent vermelden. Die Preise sind damit im Monatsvergleich gesunken, was nicht unbedingt eine vielsprechende Nachricht für die Währungshüter sein dürfte. Statistik: Inflationsrate in Deutschland von Oktober 2013 bis Oktober 2014 (gegenüber Vorjahresmonat) | Statista
Mehr Statistiken finden Sie bei Statista Damit ist auch Deutschland von sinkenden Verbraucherpreisen betroffen und es wird nun abzuwarten sein, wie sich die Inflationsrate in den kommenden Monaten entwickeln wird. Ein Anstieg der Preise ist derzeit wohl eher nicht zu erwarten – ein Rückgang möglich, wenn die Energiepreise die Teuerungsrate weiter nach unten ziehen, die Nettokaltmieten und Preise für Dienstleistungen jedoch weniger stark steigen sollten.

Energiepreise sinken weiter

Im Oktober dieses Jahres sind die Preise für Energie gegenüber dem Vorjahresmonat um voraussichtlich 2,3 Prozent gesunken. Damit geben die Energiepreise weiter nach und ziehen dadurch zugleich die Jahresteuerungsrate nach unten. Wie genau die Preise aus den unterschiedlichen Bereichen der Energie auf die Inflationsrate eingewirkt haben, wird sich zeigen, wenn Destatis am 13. November 2014 die endgültigen Ergebnisse für Oktober 2014 veröffentlichen wird. Derzeit ist zu vermuten, dass die aufgrund des niedrigen Ölpreises vergleichsweise niedrigen Kraftstoffpreise und Preise für leichtes Heizöl weiter sinkenden Energiepreise die Inflationsrate so nach unten gezogen haben. Beim Strom hingegen dürfte nach wie vor kein Ende der aufsteigenden Preisspirale in Sicht sein.

Preise für Dienstleistungen steigen weiter an

Anders als bei den Energiepreisen kam es im Oktober dieses Jahres zu einem deutlichen Anstieg der Preise für Dienstleistungen. Damit zeigt die Preisentwicklung in diesem Bereich des Warenkorbs weiter nach oben. Ein Ende der steigenden Preise ist hier nicht in Sicht. Gegenüber Oktober 2013 haben diese um voraussichtlich 1,7 Prozent zugelegt.

Weiterer Anstieg bei den Nettokaltmieten

Ähnliches wie bei den Preisen für Dienstleistungen gilt auch für die Nettokaltmieten in Deutschland. Sie steigen im Oktober 2014 weiter an, gegenüber dem Vorjahresmonat erhöhten sich die Nettokaltmieten hierzulande um voraussichtlich 1,6 Prozent. Ein Ende der Preisspirale nach oben ist auch bei den Mieten nicht in Sicht, diese werden weiter steigen, solange die Eigentümer per Gesetz noch Luft nach oben haben bei ihren Mieterhöhungen. Davon ist derzeit leider auszugehen. Dies erhöht natürlich die Jahresteuerungsrate und treibt diese an, während die Preise für Energie den Gegenpart setzen und die allgemeine Preisentwicklung nach unten ziehen.

Nahrungsmittelpreise steigen weniger deutlich

Im Oktober dieses Jahres zogen die Preise für Nahrungsmittel den vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes nach, nur noch um 0,7 Prozent an gegenüber Oktober 2013. Im September hatte die Jahresteuerung in diesem Bereich noch auf 0,9 Prozent gelegen. Wie sich die Nahrungsmittelpreise entwickeln werden, wird abzuwarten bleiben. Vor allem der Kaffee könnte hier weiter als Preistreiber dienen, während aufgrund des hohen Ernteaufkommens in diesem Jahr weiter sinkende Preise für Kartoffeln zu erwarten sind.

Preise für Waren rutschen ins Minus

Die sinkenden Preise für Energie ziehen die Preise für Waren insgesamt ins Minus. Gegenüber Oktober 2013 gingen die Preise für Waren im Oktober 2014 um 0,1 Prozent zurück. Würden die Preise für Dienstleistungen nicht die Inflationsrate nach oben ziehen, würde Deutschland rein nach der Preisentwicklung für Waren gerechnet, in die Deflation rutschen. Statistik: Verbraucherpreisindex für Deutschland von September 2013 bis September 2014 | Statista
Mehr Statistiken finden Sie bei Statista

HVPI nur noch auf 0,7 Prozent

Der für europäische Zwecke berechnete Harmonisierte Verbraucherpreisindex für Deutschland wird sich den vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes nach im Oktober 2014 um voraussichtlich um 0,7 Prozent gegenüber Oktober 2013 erhöhen. Gegenüber dem Vormonatswert vom September sinkt der HVPI voraussichtlich 0,3 Prozent.

Der HVPI für die Eurozone

Bedienhinweis: Einzelne Datenreihen lassen sich durch Klick auf die betreffende Überschrift aus- und wieder einblenden.

Quellen:

Quelle: Global-Rates.com

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