Für Privatanleger, die im Herbst des vergangenen Jahres in den deutschen Aktienmarkt investiert haben, sind seit Beginn des Jahres starke Kursgewinne von teils mehr als 20 Prozent realisiert worden. Die Euphorie am Aktienmarkt entstand mit dem Jahreswechsel, als sich die negativen Vorzeichen mit Ausblick auf eine in diesem Jahr einsetzende Rezession plötzlich umkehrten und der Optimismus an die Märkte zurückkehrte. Derzeit befindet sich der Deutsche Aktienindex (DAX) in einer Seit- bzw. Abwärtsbewegung und korrigiert sich angesichts der Kursrallye wieder etwas. Während dies mit einigen eingetrübten Konjunkturdaten aus den USA (Arbeitsmarktbericht) und aus China zu begründen ist, macht der Internationale Währungsfonds (IWF) auf ein offensichtlich ähnlich wichtiges Problem deutlich:
Der Anstieg der Rohstoffpreise, allen voran des Öls und von Lebensmitteln bereitet vielen Ökonomen derzeit jedoch weitaus mehr Sorge. Insbesondere beim Ölpreis sind Seitwärts- oder Abwärtsbewegungen nämlich eher nicht die Regel. Angesichts der Rekordpreise beim Benzin darf auf eine entsprechende Ölpreisentwicklung, die diesen zu Grunde liegt, geschlossen werden. Diese Entwicklung, die in wirtschaftlichen Rezessionsphasen sich auch nur mäßig korrigiert und daher für die Zukunft mit steigenden statt stagnierenden oder gar fallenden Ölpreisen zu rechnen sein wird, ist insbesondere für Entwicklungsländer ein großes Problem. Bisher hatten diese versucht, die Preisanstiege durch Subventionen wieder auszugleichen und damit für die Wirtschaft verträglich zu gestalten. Mittlerweile stößt man mit dieser Methode jedoch an seine Grenzen. Der IWF hat in seinem aktuellen World Economic Outlook die Auswirkungen der Preisentwicklungen beim Öl und bei Lebensmitteln auf Entwicklungsländer untersucht.
Dabei kommt der IWF zu dem Schluss, dass sich die starken Preisanstiege entsprechend auch erhöhend auf die Inflationsrate auswirkt und damit wirtschaftliche Risiken begünstigt. Zudem hat der starke Preisanstieg auch erhebliche Effekte für die Handelsbilanzen der Länder. Insbesondere die ärmeren Entwicklungsländer Asiens, Afrikas aber teilweise auch Europas sind auf Ölimporte angewiesen und exportieren eher wenig bis gar kein Öl. Aus diesem Grund kann es zu einer Schieflage in der Handelsbilanz kommen, die weiter zu einem erhöhten Armutsrisiko in den Entwicklungsländern beiträgt.