Die Zinsen für Sparkonten sind niedrig in Deutschland, die Neigung der Bundesbürger zum Sparen war deshalb in den letzten Monaten nicht gerade hoch. Wie der aktuelle comdirect Spar- und Konsumindex zeigt, hat sich dies im November geändert. Die Sparbereitschaft der Deutschen ist wieder leicht gestiegen.
Im Oktober dieses Jahres lag der Index auf 97,4 Punkten, stieg aber im November um 3,5 Punkte an – auf einen Indexstand von 100,9 Punkte. Damit kletterte nach Angaben der Direktbank die Sparbereitschaft zum ersten Mal seit Mai 2014 „wieder etwas höher als die Konsumneigung“.
Sparanteil höher als im Vormonat
Im November 2014 lag der Sparanteil auf 6,7 Prozent und damit um 0,3 Prozent höher als noch im Vormonat Oktober. Im Oktober ergab die Erhebung damit einen Sparanteil von 6,4 Prozent. Dabei schränkten sich die Bundesbürger laut comdirect vor allem ein bei den Ausgaben für Freizeit und Hobbys. Hierfür gab sie im November durchschnittlich nur noch 208 Euro aus, statt im Oktober noch durchschnittlich 235 Euro.
Weniger Anlageformen als im Vormonat
Neben der gestiegenen Sparbereitschaft zeigt sich beim aktuellen comdirect Spar- und Konsumindex noch mehr interessante Details. Die Deutschen haben ihre Ersparnisse im November 2014 auf weniger Anlageformen aufgeteilt, als dies noch im Oktober der Fall war.
Das Sparbuch verlor an Anteilen. Im Oktober dieses Jahres hatten 58 Prozent der Bundesbürger, die sparen, ihr Geld auf einem Sparbuch liegen. Im November waren dies nur noch 52 Prozent. Gleich blieb indes der Anteil der Sparer, die auf Tagesgeld als Sparmöglichkeit setzen. Hier lag der Prozentsatz im November 2014 wie im Oktober bei 41 Prozent.
Schnelle Rücklagen am wichtigsten
Im November war es den Befragten vor allem wichtig, dass sie schnell an ihre Ersparnisse herankommen können. Während im Vormonat Oktober 65 Prozent der Deutschen ihr Geld auf einem Girokonto liegen ließen oder als Bargeld aufbewahrten, lag dieser Anteil im November bei 67 Prozent und damit bei mehr als zwei Dritteln.
Die Leiterin Banking bei comdirect, Kirsten Albers, dazu: „Gerade vor Weihnachten soll das Geld natürlich gleich zur Hand sein.“ Albers weiter: „Deshalb behalten die Menschen ihr Erspartes im November lieber auf dem Girokonto oder direkt im Portemonnaie.“
Für den monatlich erscheinenden comdirect Spar- und Konsumindex werden repräsentativ 1.600 Bundesbürger befragt. Die Befragungen werden vom Marktforschungsinstitut Toluna durchgeführt. Bei dem Index geht es um die Frage, ob die Menschen in Deutschland lieber sparen oder lieber konsumieren und wie hoch unter dem Strich die Sparbereitschaft der Bundesbürger ist.
Kurzer Trend – oder eine Trendwende?
Die Bereitschaft zum Sparen ist wieder gestiegen in Deutschland, trotz weiter sinkender Zinsen. Ein kurzer Trend? Dies werden die kommenden Monate zeigen müssen.
Statt Minizinsen: Gut verzinste Sparkonten und Tagesgeldkonten finden
Die niedrigen bis sehr niedrigen Sparzinsen sorgen dafür, dass es so manchem Bundesbürger einfach zu wenig sinnvoll erscheint, sein Geld zur Bank zu tragen. Dabei ist es trotz Minizinsen möglich, auch im Dezember 2014, noch gut verzinsten Sparkonten wie auch Tagesgeldkonten zu finden.
Wer sich die Zeit nimmt, und verschiedene Anbieter in diesen Bereich vergleicht, beispielsweise mit
einem aktuellen Tagesgeldrechner. Der findet sie schnell, die Spitzenanbieter, die ein Prozent und teilweise sogar ein wenig mehr an Zinsen für diese schnell verfügbare Anlageart bieten. Damit ist eine Verzinsung möglich, die über der Inflationsrate liegt, was zu einer positiven Realverzinsung – und damit zumindest zu einer kleinen Rendite führt.