Weitere Zinserhöhung heizt Debatte um Zinswende an

Sparen ist bereits seit Monaten fast ein Glücksspiel. Seit der Hauptrefinanzierungssatz für die Banken, der Leitzins, immer weiter gesenkt wurde durch die Europäische Zentralbank, ist für Sparer nichts mehr wie vorher. Die Zinsen für Festgeldkonten und Tagesgelder sind in den vergangenen Monaten noch einmal stark gesunken, nur noch vier Banken bieten beispielsweise beim Tagesgeld noch Zinsen, die über die Inflationsrate von im September 2013 1,4 Prozent liegen. Beim Festgeld sieht die Lage zwar je nach Bank und je nach Laufzeit an, doch dafür muss das Ersparte dann auch über Jahre fest angelegt werden – was bei eines Tages wieder steigenden Zinsen dann doch eher einen negativen Effekt hat. Doch mitten in die ständigen Zinssenkungen hin passiert derzeit etwas Erstaunliches: vereinzelte Banken haben die Nase voll von dem gegenwärtigen Zinsniveau und heben die Zinsen zumindest mehr oder minder leicht. So gestern erst Cortal Consors, die Direktbank hatte bereits vor Tagen eine Zinserhöhung auf den 15. Oktober 2013 bekannt gegeben. Und so die Renault Bank direkt, die gestern überraschend die Zinsen für drei ihr Festgeldlaufzeiten erhöht hat. Bereits in den letzten Wochen hatten einige Banken leicht die Zinsen angezogen, die überraschende Zinserhöhung der Renault Bank direkt wird nun die Zinsdebatte möglicherweise weiter anheizen. Denn es zeigt sich dadurch, dass sich zumindest einige Banken langsam und sachte vom Leitzins als Maßstab für die Berechnung der Sparzinsen abwenden und ihre eigene Zinspolitik betreiben. Für Sparer ist die natürlich eine gute Nachricht, werden sie doch in den kommenden Monaten möglicherweise noch die eine oder andere unerwartete Zinserhöhung beim Tagesgeld oder Festgeld erleben. Deshalb ist es auch empfehlenswert, mehr als bisher auf die Veränderungen bei den Vergleichsrechnern für Festgeld und Tagesgeld zu beobachten und sich laufend zu informieren, ob es wieder eine Zinserhöhung in einem oder in gleich beiden Bereichen der Geldanlage gab. Die Zinswende ist damit zumindest zum Teil eingeläutet und es wird sich nun zeigen müssen, wie viele und vor allem welche Banken nun an den Zinsen nach oben schrauben – und welche vielleicht sogar trotzdem noch einmal die Sparzinsen nach unten hin anpassen. Dies könnte zugleich ein Hinweis darauf sein, wie interessiert die jeweilige Bank wirklich an den Einlagen ihrer Kunden und damit an ihren Kunden ist.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert